Diesen Sommer kam ich durch Murks und Zufall auf eine ungewöhnliche (und recht arbeitsintensive) Methode, Ausgangsmaterial für ein HDR-Bild zu erstellen.
Ich wollte in der Dämmerung am Marinehafen ein toll beleuchtetes Schiff ablichten und dachte mir, um das Rauschen zu mindern Stacke ich einfach mehrere Aufnahmen. Also zehn identische Aufnahmen (0.5s, f/4.0) gemacht und nicht weiter kontrolliert. Später wurden die zehn Bilder in Gimp gestacked (zehn Layer machen, Ebenenmodus "normal", unterste Eben 100%, nächste 90% usw.) Das Ergebnis sah dann so aus:
Ich hätte besser aufpassen sollen. Doof. Das Rauschen war zwar so gut wie weg, aber viel zu dunkel, da die Belichtungsmessung von den Grellen Lichtern gefoppt wurde. Ich hab' mich wohl zu sehr aufs Histogramm verlassen.
Ich wollt's schon löschen, da kam mir folgende Idee: Wenn ich die Bilder nicht mittele, sondern addiere, dann verlängere ich ja indirekt die Belichtungszeit. Also ging ich wie folgt vor:
- ein Bild gemittelt gestackt aus zehn Originalen => 0EV (0.5s)
- zwei Bilder gemittelt gestackt aus jeweils fünf Originalen, dann addiert => +1EV (1s)
- vier Bilder gemittelt gestackt aus jeweils zwei Originalen, dann addiert => +2EV (2s)
Diese "quasi Belichtungsreihe" habe ich dann in Photomatix zu einem HDR verrechnet. Macht schon mehr her und das Rauschen blieb erfreulich gering:
Ist zwar nicht die übliche Methode und mit einer richtigen Belichtungsreihe hätte man das bestimmt besser lösen können, aber ich bin mit dem Ergebnis eigentlich recht zufrieden. Zumindest konnte ich mit den eigentlich kaputten Bilder noch was anfangen.
cu
Thanatux