Externe Stromversorgung mit Akku

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Externe Stromversorgung mit Akku

Beitragvon banischer » 08.08.2012, 15:49

Hallo Zusammen,

als reger Nutzer eures Forums wurde es nun Zeit mich anzumelden und etwas beizutragen. An dieser Stelle besten Dank an die Programmierer, Tüftler und Helfer; Ihr erfüllt Träume von so manchem Fotografen.
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Auf der Suche nach einer Netzunabhängigen Stromversorgung bin ich auf Lithium-Ionen Zellen mit der Typenbeschreibung 18650 gestossen. Da sie die gleiche Akkuchemie wie handelsübliche Kameraakkus aufweisen fällt der Einsatz von Steuerungselektronik und Widerständen weg. Zudem sind sie gut verfügbar. 18650 Zellen befinden sich in Notebookakkus und z.B. in Akkus von Handmaschinen wie Akkuschrauber. Eine einzelne Zelle hat eine Kapazität von ca. 2Ah was dem doppeltem eines Standartakkus entspricht. Lötet man mehrere Zellen zusammen, erhält man dementsprechend eine grösser Kapazität (z.B. für eine Woche Intervall).

Ein neues Akkupack kann schon sehr teuer sein. Ein defektes tuts auch: Ist eine Zelle (von z.B. neun) defekt, ist der Akku für das Notebook unbrauchbar. Da für die hier beschriebene Bastelarbeit der Akku sowieso zerlegt werden muss, ist dies ein akzeptabler Verlust: Acht Zellen sind auch prima.

Im unten beschrieben Beispiel kam ein defekter Makitaakku (Elektronik des Akkus defekt) zum Einsatz. Die Akkus von Maschinen haben lediglich eine Kapazität von 1-1.5Ah können jedoch denn Saft schneller abgeben.
Des weiteren ist ein Lötkolben und Lötzinn, ein Voltmeter, Kabel, Stecker und eine Ladestation (ca.Fr.35.-) sowie ein Gehäuse notwendig.

Bild Akkupack von Makita. 14.4V bedeutet, dass vier Zellen mit der Nennspannung von 3.6V in Serie verarbeitet wurden. Die Zellen sind hinereinander (vom Pluspol der ersten Zelle zum Minuspol der zweiten Zelle, dann vom Pluspol der zweiten Zelle zum.. usw.) angeordnet. Somit erhöht sich die Spannung auf 14.4V. Für unseren Bedarf sollen alle Pluspole zusammengefasst werden, sowie alle Minuspole zusammengefasst werden. Damit wird sich die Kapazität; Laufzeit des Akkus erhöhen. Ziel ist somit ein Akku mit 3.6V Nennspannung und etwa 10Ah (10'000 mAh = 10 Canonakkus)


BildHier das Akkupack zerlegt. Achtung: Insbesondere bei Notebookakkus ist bei Durchtrennen der Anschlüsse Vorsicht geboten. Es kann durchaus sein, das Plus- und Minusleitung eng beieinander geführt werden. Knipst man diese mit einem Seitenschneider durch kann es zum Kurzschluss kommen. 18650er setzen viel Energie frei - ich war überrascht, als es zuerst funkte und dann ein Verbindungsdraht glühte. Vermutung: So entstehen brennende Notebooks.

Nun geht es darum die intakten Zellen von den defekten zu trennen. Dazu verwendet man das Voltmeter. Akkus entladen sich mit der Zeit ja von selbst - eine tiefe Spannung heisst nicht zwingend, dass der Akku defekt ist, sollte aber über 2.5Volt liegen da darunter die Chemie des Akkus nicht mehr regenerieren kann. Hat man die Zellen durchgemessen (Tipp: mit Filzstift gleich Spannung draufschreiben) tanzen eine oder mehrere Zellen aus der Reihe. Dies sind dann die unbrauchbaren. Hatte auch schon Akkupacks wo jede Zelle noch 1Volt hatte - da hatte ich Pech. Jedenfalls ist es wie an Weihnachten oder früher bei den Papierbildern: Auspacken und kucken was man brauchen kann.
Achtung:Die Pole der kaputten Zellen mit Klebeband isolieren. Erst dann dem Recycling zuführen.


BildHier das zusammengebastelte Akkupack. Wie man unschwer erkennen kann, habe ich im Löten kein Diplom. Wichtig ist hier, dass der Akku selbst nur kurz erwärmt wird. Ich benutzte möglichst die vorhanden Lötfahnen (An den Akkuenden angeschweisste Leitungsplättchen).


Bild Auf disem Bild alle Komponenten vereint. Das lange dünne Kabel kommt an die Kamera und das Kurze an die Ladestation. Das Gehäuse ist ein Tupperware von der Migros, 0.2l . Auch schwach erkennbar zwischen Plusseite und Bananenstecker ein Sicherungshalter für Feinsicherungen. Die Sicherung ist optional, das unten erwähnte Ladegerät kontrolliert vor dem Ladevorgang die Polarität.

Bild Die Leitung für die Kamera durchdringt die Gehäusewand. Hier mit Heisskleber abgedichtet. Nicht Unterwasser aber Regendicht.


Bild[/url] Steckkontakte. Für die Kamera ein JST (15Steckerpaare für Fr.5.- bei Ricardo), für das Ladegerät 4mm Bananenstecker.

Fertig das Akkupack mit 8 Zellen.
Als Ladegerät kann ich das Imax B6 empfehlen. Ohne Netzteil ca. Fr. 35.-

Ergänzungen und Korrekturen vom 10.8

Alternativen (ich liebe alt), Verbesserungsvorschläge und insbesondere konstruktive Kritik erwünscht. Danke.
banischer
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Kamera(s): ixus 40, 50 und 60, 850 mit UW-Gehäuse, S95 und eine antike D60 (nicht 60D)

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