[Lua] AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec.

CHDK-Skripte, CHDK-Entwicklung, PC-Zusatzprogramme, Informationen für Tüftler

Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon msl » 11.12.2011, 17:06

Hallo Werner_O,

Werner_O hat geschrieben:Wie geht das? In Deiner Beschreibung steht dazu nichts...
Dazu müssen wir immer noch die altbewährte Methode bemühen - den Histogramm-Vergleich. Ich hatte mich da etwas unglücklich ausgedrückt. Wir können schnell und bequem einen Blendenwert oberhalb von F8.0 einstellen. Welche Einstellung tatsächlich noch eine kleinere Blendenöffnung liefert, muss das Histogramm im Vergleich nachweisen.

Da der Download mitten im Thema zu finden ist, poste ich immer noch einmal zur Erinnerung einen Link zum Download-Beitrag. Vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere Tester.Schlielich haben sich in der Vergangenheit doch schon eine ganze Anzahl von Leuten über dieses ominöse Ein-Sekunden-Limit beschwert.

Download und Beschreibung

Eine neue Version inklusive Belichtungskorrektur werde ich in den nächsten Tagen bereitstellen.

Gruß msl
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 13.12.2011, 01:38

Hallo msl,

Dazu müssen wir immer noch die altbewährte Methode bemühen - den Histogramm-Vergleich. Ich hatte mich da etwas unglücklich ausgedrückt.

Deine Ausdrucksweise war wirklich etwas unglücklich und hat mich in die Irre geführt, aber das ist ja jetzt geklärt.

Nicht geklärt ist dagegen bisher, welche Blenden bei welchen Brennweiten noch (sinnvoll) zur Verfügung stehen. Dazu hattest Du ja mal geschrieben, daß Deines Erachtens zu größeren Brennweiten hin die maximal mögliche Blendenzahl größer wird. Das hat sich bei meinen folgenden Tests bestätigt.

Dazu habe ich gestern eine neue umfangreiche Testserie mit meiner SX20IS gestartet mit fast 100 Testaufnahmen, um da mal etwas Licht in den Dschungel zu bringen.

Heute bin ich dazu gekommen, die Ergebnisse von gestern via Histogrammen und subjektivem Helligkeitseindruck zu analysieren, wobei das alles andere als einfach war.
Erst durch eine zusätzliche manuelle 4er Test-Serie mit jew. 1/3 EV-Schritten konnte ich im Vergleich abschätzen, ob (je Brennweite) noch größere Blendenwerte anscheinend gar nicht möglich sind (sprich Sprünge im 1/3-EV-Bereich) oder aber nur leichte Verschiebungen des EV-Wertes stattfanden, welche grundsätzlich auf das Funktionieren eines größeren Blendenwertes hindeuten.

Als ersten Eindruck muß ich Deine Aussage bestätigen, daß bis Blende 11 alles konform und problemlos verläuft.
Danach wird es aber komplizierter in Abhängigkeit von der gewählten Brennweite:
a) bei KB 28mm ist bei Blende 11 Schluß - größere Werte werden deutlich überbelichtet
b) ab KB ~ 50mm kann Blende 13 noch genutzt werden und erst ab Blende 14 wird deutlich überbelichtet
c) ab KB ~ 100mm kann Blende 14 noch genutzt werden und erst ab Blende 16 wird deutlich überbelichtet
d) ab KB ~ 200mm kann Blende 16 noch genutzt werden ohne deutliche Ãœberbelichtung
Noch zur Erinnerung: diese Meßwerte gelten nur für die SX20IS!

Ansonsten ist zudem eindeutig die Tendenz zu erkennen, daß die hier als noch nutzbar beschriebenen Blenden größer als 11 in den genannten Brennweitenbereichen schrittweise zu jeweils leicht erhöhten Belichtungswerten führen. Insofern ist es durchaus sinnvoll, wenn Du zusätzlich noch eine Belichtungskorrektur im Skript einführt, um diesen Effekt abmildern zu können mit Korrekturwerten zwischen -1/3 bis -1 EV je nach Brennweite.
Wenn zukünftig bei diesem Skript Korrekturwerte von +/- 2 EV in 1/3 EV-Schritten möglich wären wäre das m.E. ausreichend.

Meine Testergebnisse könnt ihr hier von meiner HP als PDF downloaden. Sie sind aber natürlich nicht unter "echten Laborbedingungen" entstanden und stellen daher eher Richtwerte als echte Referenzwerte dar.

Wer auch immer hier endlich mittesten möchte: JEDER BEITRAG ist herzlich willkommen! Es geht ja nur darum zu beschreiben ob das Skript an der jeweiligen Kamera korrekt läuft oder eben nicht.

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 15.12.2011, 23:31

Hallo msl,

heute hatte ich Zeit für weitere Tests, wobei ich diesmal den Grenzbereich getestet habe, wenn bei offener Blende die Belichtungszeit noch unter 1sec bleibt und erst bei größeren Blendenwerten 1sec erreicht und dann überschritten wird. Bei wechselnden Beleuchtungsverhältnissen weiß man ja vorher nicht genau, ob die finale Belichtungszeit bei etwas unter 1sec oder 1sec und/oder länger ist.

Dazu habe ich zwei Belichtungsserien in Blenden-Einzelschritten bis hin zu f13 mit dem Skript gemacht die mit f4,0 bzw. f4,5 und 0,4sec bzw. 0,6sec Belichtungszeit anfingen und erst ab Blende f5,6 bzw. f7,1 eine Belichtungszeit 1sec erreichten und zu höheren Blendenwerten überschritten.

Meine Ergebnisse sind so eindeutig, daß ich diesmal keine Tabelle dazu erstellen muß:
Ab Blende f5,6 bzw. f7,1 mit einer Belichtungszeit von 1sec sowie größeren Blenden bis f13 und Belichtungszeiten größer als 1sec ist die Belichtung OK.
Bei kleineren Blendenwerten mit Belichtungszeiten kleiner als 1sec ist die Belichtung dagegen nicht OK (unterbelichtet) weil das Skript dann den von der Kamera errechneten TV-Wert nicht ändert.

Dieses Ergebnis ist dabei keinesfalls überraschend weil die bisherige Skriptversion ja erst ab der 1sec-Grenze einschreitet und korrekte Werte für TV berechnet. Ich wollte mit diesen Tests eigentlich auch nur sicher gehen und das verifizieren, um hier kein blödes Zeug zu posten.

Meine Frage ist nun, ob Du das Skript dahingehend ändern könntest, daß es auch bei (von der Kamera vorgeschlagenen) Belichtungszeiten kleiner als 1sec ebenfalls korrekte TV-Werte errechnet und anwendet, damit dieses Skript noch viel universeller als nur für lange TV-Zeiten genutzt werden könnte.

Ich empfände das als große Bereicherung, da dieses Skript ja längst nicht "nur" TV-Zeiten größer als 1sec ermöglicht (alter Name TV-Extend) sondern längst weit darüber hinausgeht mit sonst nicht möglichen Blendenvorwahlen bis f16 und dem zuschaltbaren Hyperfokalmodus (darum der neue Name AV-Plus). Verbunden mit der von Dir geplanten Belichtungskorrekturmöglichkeit (+/- 2Ev in 1/3 Ev-Schritten wären m.E. ausreichend) würde dieses Skript dann m.E. zum ultimativen Skript für den AV-Modus mutieren, welches bei allen Lichtverhältnissen genutzt werden könnte!

Zudem könnte man so den Nachteil der kleinen Sensoren unserer Canon-Kompaktkameras zumindest insofern in einen Vorteil umwandeln indem Bilder (bei maximalen Blendenwert) mit extrem großer Tiefenschärfe möglich werden, wovon DSLRs mit größeren Sensoren dann nur noch träumen könnten.
Auch bzgl. Makrofotografie könnte die Tiefenschärfe evtl. ausgedehnt werden.

Sorry msl, daß mein ursprünglicher Wunschzettel noch etwas angewachsen ist, aber Weihnachten steht vor der Tür ;-)
Ob das überhaupt machbar ist kannst natürlich nur Du abschätzen, obwohl ich da einigermaßen zuversichtlich bin weil Du bzgl. Lua-Skripten anscheinend enorm viel Ahnung hast.

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon msl » 16.12.2011, 12:33

Hallo Werner_O,

Danke für deine unermüdliche Testtätigkeit.

Werner_O hat geschrieben:Meine Frage ist nun, ob Du das Skript dahingehend ändern könntest, daß es auch bei (von der Kamera vorgeschlagenen) Belichtungszeiten kleiner als 1sec ebenfalls korrekte TV-Werte errechnet und anwendet, damit dieses Skript noch viel universeller als nur für lange TV-Zeiten genutzt werden könnte.
Da sich dieser Wunsch relativ einfach umsetzen lässt, habe ich ihn gleich realisiert. Diese neue Funktion steht als Option bereit. Im Skript-Menü kannst du in den Skript-Parametern selbst entscheiden, ob du lieber die vom Skript oder doch von der Kamera berechneten Belichtungszeiten < 1s benutzen möchtest. Voreingestellt ist aus, also Berechnung durch die Kamera.

Download und Beschreibung

Die Sache mit der Belichtungskorrektur wird noch etwas dauern, da ich "nebenbei" auch noch CHDK-Quellcode-Aktualisierung, CHDK-Handbuch-Aktualisierung und etwas Forum-Moderation organisieren muss. Außerdem gibt es ja auch noch ein Leben außerhalb der virtuellen Welten. Ich denke aber, dass ich in den nächsten Tagen noch einen Lösungsansatz bereitstellen kann.

Gruß msl
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 16.12.2011, 21:22

Hallo msl,

Da sich dieser Wunsch relativ einfach umsetzen lässt, habe ich ihn gleich realisiert.

Das habe ich gleich mal auf zwei verschiedene Weisen getestet:

1) Zunächst habe ich das Skript die TV-Werte berechnen lassen und wiederum den Bereich analysiert, wenn bei offener Blende die Belichtungszeit noch knapp unter 1sec liegt und erst zu größeren Blendenwerten Belichtungszeiten >= 1sec erreicht werden.
Bei der ersten Testserie waren die (via Histogramm abgeschätzten) EV-Werte sehr ähnlich, aber genau bei der Blende mit TV=1sec war das Bild völlig unterbelichtet!
Das hat mir natürlich keine Ruhe gelassen, sodaß ich vier weitere Testserien gestartet habe, um diesen Fehler zu reproduzieren, was mir aber nicht gelungen ist.
Insofern kann ich auch nicht abschätzen, ob das genannte unterbelichtete Bild durch einen Aussetzer meiner Kamera verursacht wurde (wozu es ja eigentlich keinen Grund gibt) oder ich aber (mehr oder weniger zufällig) eine "Extremstelle" erreicht habe, wo die Berechnungen Deines Skriptes nicht mehr funktionieren.

2) Desweiteren habe ich die TV-Werte im Bereich kleiner 1sec von Kamera (ohne CHDK) und Skript bei vorgegebenen AV-Werten verglichen.
Dein Skript errechnet da reproduzierbar doppelt solange Belichtungszeiten wie die Kamera-Automatik (das entspricht +1Ev).
Allerdings fanden meine Tests bei Kunstlicht und noch recht langen Belichtungszeiten statt. Bei hellem Sonnenlicht könnte sich das vielleicht ändern - hoffen wir mal, daß ich das noch dieses Wochenende zusätzlich testen kann (Petrus sei uns gnädig...).

Danke für deine unermüdliche Testtätigkeit.

Das ist für mich selbstverständlich, da mir an diesem neuen Skript von Dir viel liegt, weil es die Fähigkeiten meiner und auch vieler anderer Canon-Kameras enorm erweitert. Als Urheber dieses Threads habe ich da auch eine besondere Verantwortung, welcher ich auch nach Möglichkeiten gerecht werden möchte.
Es bleibt nur nach wie vor schade, daß kaum jemand anders bei diesem sehr vielversprechenden Projekt mittesten möchte :-(
Rückmeldungen von anderen Canon-Kameras (positiv wie negativ) wären ja durchaus hilfreich.

Die Sache mit der Belichtungskorrektur wird noch etwas dauern.

Das ist kein Problem für mich - ich weiß ja wie beschäftigst Du hier im Forum bist und Dir Deine Zeit darum einteilen sowie auch Prioritäten setzen mußt.

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 17.12.2011, 15:36

Hallo msl,

Werner_O schrieb:
2) Desweiteren habe ich die TV-Werte im Bereich kleiner 1sec von Kamera (ohne CHDK) und Skript bei vorgegebenen AV-Werten verglichen.
Dein Skript errechnet da reproduzierbar doppelt solange Belichtungszeiten wie die Kamera-Automatik (das entspricht +1Ev).

Diese Aussage muß ich nach heutigen Tests bei Tageslicht und Belichtungszeiten bis min. 1/250sec revidieren:
Kamera und Skript (über die Info-Funktion) kommen anscheinend zu ähnlichen bis gleichen Ergebnissen für die Belichtungszeit. Allerdings hatte ich durch sich permanent durchziehende Wolkenfelder unterschiedlicher Dichte recht schwierige Testbedingungen.

Ich werde deshalb später eine weitere Testserie mit konstantem Kunstlicht starten und mich dabei auf Belichtungszeiten deutlich kürzer als 1sec konzentrieren.
Diese Ergebnisse werde ich dann hier abends posten - noch ist es ja zu hell bei sich ständig ändernden Belichtungsverhältnissen durch die durchziehenden Wolkenfelder hier in Köln.

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 17.12.2011, 19:15

Hallo msl,

ich habe eben wie angekündigt unter konstanten Kunstlichtverhältnissen erneut die Werte für Tv (=Belichtungszeit) verglichen, welche die Kamera (ohne CHDK) und Dein Skript (im Info-Modus) bei vorgegebener Blende anzeigen bei max. f8,0 (damit die Ergebnisse vergleichbar bleiben).

Dabei habe ich alle bei mir verfügbaren Lichter eingeschaltet, zuzätzlich eine leuchtstarke LED-Taschenlampe auf das Testobjekt ausgerichtet und die ISO auf 1.600 erhöht, um Tv-Werte wesentlich kürzer als 1sec zu erzwingen. Alle Tests wurden dabei natürlich mit Stativ und gleichen Bildausschnitten ausgeführt.

Ergebnis:
Die Werte für Tv waren nun jeweils quasi identisch!
Meine vorherige Aussage, daß Dein Skript um +1Ev überbelichtet, muß ich darum jetzt endgültig widerrufen.


Warum das gestern anders war kann ich nachträglich leider nicht mehr beurteilen, da ich auch gestern sehr systematisch vorgegangen war.
Darüber nachträglich zu spekulieren macht aber m.E. keinen Sinn mehr...

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon msl » 19.12.2011, 23:13

Hallo Werner_O,

es steht eine neue Skriptversion bereit, mit der nun auch eine Belichtungskorrektur möglich sein sollte. Zum Einstellen der Korrektur bitte die Hoch- bzw. Runter-Taste verwenden. Daraus resultierend wurde die Umschaltung Fokusdistanz/hyperfokale Distanz auf die Display-Taste verlegt. Die Belichtungskorrektur wird in 1/3-Schritten angegeben, d.h, bei Korrektur +1 Ev muss man 3/3 einstellen.

Da die eigentliche Belichtungskorrektur der Kamera wegen der "Ein-Sekunden-Begrenzung" nicht verwendet werden kann, gibt es auch keine Exif-Angabe zur verwendeten Belichtungskorrektur. Dafür verändert sich aber die Angabe der Belichtungszeit um den Betrag der Belichtungskorrektur.

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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 21.12.2011, 00:31

Hallo msl,

schön daß Du die Zeit gefunden hast an dem Skript weiterzuarbeiten :-)

Ich habe eben mit Deinem neuen Spript eine neue Testserie gestartet bei ISO 1600, Blende f5,0 und 1/4 sec Belichtungszeit als Startwert für eine von der Kamera vorgeschlagene "Normalbelichtung" ohne vorgegebene Belichtungs-Korrekturwerte. Die Skriptvoreinstellung "Berechne <1sec" war dabei aktiviert.
Blende f5,0 sollte ja per se kein Problem darstellen, zudem habe ich wieder alles per konstantem Kunstlicht und Stativ getestet.
Sinn des Tests war, die nun möglichen Ev-Korrekturwerte zu testen.

Zunächst habe ich als Referenz ein Bild ohne Skript im AV-Modus gemacht (#1727), danach habe ich das Skript aktiviert und damit schrittweise zunächst 7 Aufnahmen von 0/3Ev bis +6/3Ev gemacht (#1728-1734) und danach 7 weiterere Aufnahmen mit 0/3Ev bis -6/3Ev (#1735-1741).

Meine Ergebnisse:
1) Dein Skript rechnet bzgl. Ev-Korrekturen "falsch herum":
Erhöhungenen der Ev-Werte, welche ja m.E. für reichlicher belichtete Aufnahmen führen sollen, führen zu unterbelichteten Bildern und umgekehrt.
2) Jetzt ist auch wieder das Problem aufgetaucht, daß Dein Skript mit Ev 0/3 (Bild 1728 und 1735) quasi um etwa 1 Ev reichlicher belichtet als die Kamera-Automatik (Bild 1727).
Das dürfte ja eigentlich nicht vorkommen bei identischer "üblicher" Blendef 5,0, und Ich bin da etwa ratlos, weil ich das nicht verstehen kann.
Ich habe Dir darum diese Testserie (allerdings mit verkleinerten Bildern) auf meiner Homepage hier online gestellt - vielleicht hilft Dir das den Fehler einzugrenzen.
3) Die neue OSD-Bedienoberfläche vom Skript ist echt klasse - trotz jetzt so vieler Bedienelemente bleiben Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit gewahrt. Das ist so m.E. sehr gut gelöst!

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon msl » 21.12.2011, 15:16

Hallo Werner_O,

wie immer vielen Dank für deine aufschlussreichen Tests.

zu 1.

Schon mein Mathematiklehrer hat immer gesagt, Mathematik ist logisch. Da muss man nicht denken. Ich habe gedacht ... und prompt Plus mit Minus verwechselt. Fehler ist korrigiert.

zu 2.

Mit diesem Phänomen müssen wir vorläufig leben. Ich habe zu Beginn unseres hier geführten Dialoges bei den ersten Tests ähnliche unerklärliche Ergebnisse festgestellt. Möglicherweise passiert es immer dann, wenn man ein relativ nahes Objekt mit ungünstigen Lichtverhältnissen anvisiert. Ich kann mir aber bisher nicht erklären, welche Korrekturen die Kamera in so einem Fall durchführt.

[Spekulation an]
Möglicherweise führt die Kamera eine unbekannte interne Korrektur durch, wenn der Rückgabewert für die Objekthelligkeit nicht schlüssig ist.
[Spekulation aus]

zu 3.

Da ich mal die neuen CHDK-Zeichen-Funktionen testen wollte, habe ich eine weitere alternative Anzeige-Funktion kreiert, die per Skript-Parameter-Option aktivierbar ist. Dabei wird auf die normale Skript-Konsole gänzlich verzichtet. Die Anzeige erfolgt wiederum je nach Einstellung mit und ohne Bedienhinweise. Diese sind sicherlich nur in der Einarbeitungsphase notwendig. Neu ist, dass die Infozeile mit den Werten noch kompakter und damit platzsparender ist. Außerdem brauchen wir jetzt die Hinweiszeile "Fokus nicht OK!" nicht mehr. Je nach dem, ob der Fokus i.O. ist oder nicht, wird die Zeile mit grüner oder roter Schrift angezeigt. (Weltpremiere - erstes Skript mit farbiger und grafischer Ausgabe)

Das ganze hat aber auch seine Tücken. Diese Art von Darstellung kann nur auf dem Bildschirm gebracht werden, wenn alle anderen Bildschirminformationen fertig dargestellt sind. Das funktioniert bei jeder Kamera etwas anders. Deshalb gibt es einen weiteren neuen Skript-Parameter, mit dem eine Verzögerung einstellen kann. Um so höher dieser Wert ist, desto sicherer erfolgt die Anzeige. Dann wird aber auch die Skript-Reaktion auf Tasteneingaben sehr träge. Man muss also versuchen, einen guten Mittelwert zu treffen. Sollte die Anzeige doch mal bei unverhofft verschwinden, kann man sie durch die Info-Funktion (halb gedrückter Auslöser) wieder aktivieren.

In einem weiteren Skript-Parameter muss noch das Anzeigeformat der Kamera eingestellt werden, entweder 4:3 oder 16:9. Das dient der Zentrierung der Anzeige.

Mir gefällt diese Art der Anzeige. Sie ist allerdings auch stark abhängig von der Bildschirmauflösung. Bei der A720 mit 115.000 Pixeln wirkt es doch teilweise etwas pixelig. Die SX220 mit 460.000 Pixeln stellt alles wunderbar dar. Da die SX20 mit 230.000 Pixeln in der Mitte liegt, wird wohl auch das Darstellungsergebnis in der Mitte liegen.

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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 21.12.2011, 23:58

Hallo msl,

Du bist ja echt fleißig und lotest dabei auch neue Möglichkeiten von CHDK aus - alle Achtung!
Mehr dazu unter Punkt 3.

Zunächst meine ersten Testergebnisse zum neuen Skript:

Zu Punkt 1:
Die Ev-Korrektur funktioniert nun richtig.

Zu Punkt 2:

Möglicherweise passiert es immer dann, wenn man ein relativ nahes Objekt mit ungünstigen Lichtverhältnissen anvisiert.

Bei neuen Test heute habe ich mit doch schon weiteren Distanzen um die 5m probiert mit gleichen Ergebnissen sprich Überbelichtung - dieses Thema will ich aber zunächst nicht weiter diskutieren. Es liegt wohl weniger an der Distanz und die ungünstigen Lichtverhältnisse sind dabei m.E. primär.
Tip für weitere Tester:
Bei sehr lichtarmen Verhältnissen empfehle ich darum, um mindestens -1Ev unterzubelichten - bei zusätzlich aktivierter DNG-Aufnahme mit 12Bit-Sensoren sogar um -2Ev.

Zu Punkt 3:
Das ist eine vorweihnachtliche Ãœberraschung, mit der ich so gar nicht gerechnet hatte - das erste Skript mit farbiger und grafischer Ausgabe!
Das mußte ich natürlich auch gleich mittesten, wobei ich die sinnvollen Bedienhinweise mit anzeigen ließ:

Mir gefällt diese Art der Anzeige. Sie ist allerdings auch stark abhängig von der Bildschirmauflösung. Bei der A720 mit 115.000 Pixeln wirkt es doch teilweise etwas pixelig. Die SX220 mit 460.000 Pixeln stellt alles wunderbar dar. Da die SX20 mit 230.000 Pixeln in der Mitte liegt, wird wohl auch das Darstellungsergebnis in der Mitte liegen.

Am äußeren Monitor der SX20 ist die Anzeige m.E. völlig OK, am elektronischen Sucher wird es aber doch schon etwas pixelig und man kann kaum noch erkennen, ob eigentlich mm oder stattdessen nn angezeigt werden. Aber auch das ist nicht schlimm da die restlichen Anzeigen eindeutig noch lesbar bleiben.

Außerdem brauchen wir jetzt die Hinweiszeile "Fokus nicht OK!" nicht mehr. Je nach dem, ob der Fokus i.O. ist oder nicht, wird die Zeile mit grüner oder roter Schrift angezeigt

Das klappt bei mir einwandfrei. Auch HypFok-Aufnahmen ohne korrekten AF sind nach wie vor möglich.

Deshalb gibt es einen weiteren neuen Skript-Parameter, mit dem eine Verzögerung einstellen kann. Um so höher dieser Wert ist, desto sicherer erfolgt die Anzeige.

Das habe ich mal genauer getestet. Mit dem voreingestellten Wert hierfür (#4) geht bei meiner SX20 gar nichts, ab #9 wird überhaupt etwas aber unvollständig angezeigt, und für eine stabile Anzeige muß ich etwa #12 einstellen. Rein "gefühlt" ist diese Verzögerung aber für mich akzeptabel, da ich bei diesem Skript eh' immer mindestens 2sec Verzögerungszeit einstelle (noch sicherer bzgl. Verwackelungen am Stativ sind 4sec).

Allerdings fällt auf, daß nach jeglichem Aufnahmeversuch (nicht gemacht wegen ungültigem AF) bzw. gemachter erfolgreicher Aufnahme (mit/ohne HypFok) das Anzeigefeld zunächst verschwindet und anschließend über eine Taste (etwa INFO) neu reanimiert werden muß. Da das Skript ja bis zum Abbruch in einer Endlosschleife läuft solltest Du falls möglich diesbezüglich m.E. noch die Schleifenstrukturen korrigieren, damit dieser Effekt nicht mehr auftritt.

Meine Fazit:
1) Ein cooles Skript mit grafischen Überraschungen, die ich so keinesfalls erwartet hätte. Meine SX20 macht da auch brav mit.
2) Über die Skriptvoreinstellungen funktioniert es auch mit der "herkömmlichen Anzeige".
3) Nach meinen ersten Tests funktioniert es auch wie vorgesehen, wobei ich heute aber nicht alle bereits in fast schon unzähligen Testreihen getestete Funktionen erneut testen konnte (aktuell lade ich den 6. Akkusatz nach wegen dieses Skriptes...).
4) Hut ab, daß Du die neuen "CHDK-Zeichen-Funktionen" mal erfolgreich angetestet hast - das wird über kurz oder lang sicherlich auch bei anderen Projekten hilfreich sein.

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 03.01.2012, 23:06

Hallo msl,

ich habe zu diesem Skript nun endlich wie versprochen eine umfangreiche Anleitung im PDF-Format geschrieben, welche es hier von meiner HP zum Download gibt.

EDIT 06.01.2011:
<< Ich habe meine Anleitung zum Skript eben erweitert bzgl. der max. möglichen Tv-Werte sowie um Hinweise zu den EXIF-Daten bei JPG und DNG Bildern. >>

Dabei war ich um eine umfassende Darstellung der Möglichkeiten und Bedienung dieses Skriptes bemüht. Dazu kommen Hilfestellungen für die eigene Ermittelung jeweils kameraspezifischer Daten wie die max. möglichen Blendenwerte je nach Brennweite und dem prozentualen Korrekturfaktor für ein Objektiv bzgl. optimaler Ergebnisse für die hyperfokale Distanz.

Falls Du Änderungen oder Erweiterungen wünschst werde ich das PDF auf Anfrage gerne ändern.

An alle hier im Forum
jetzt - anno 2012 - wird es Zeit, dieses großartige neue AV-Plus-Skript von msl endlich mal selber auszuprobieren:

* Automatische Tv-Werte im Av-Modus bis (je nach Kamera) weit über 10 Min. selbst für schwierigste Lichtverhältnisse
* Blendenvorwahlen bis zu f16 auch bei kleinen Tv-Werten unter 1 sec. für Aufnahmen mit maximaler Tiefenschärfe
* Einstellbare farbige grafische CHDK-OSD-Anzeige (Weltpremiere!)
* Zuschaltbarer HypFok, der auch im Dunkeln ohne korrekte AF-Messung richtig fokussiert
* Einstellbarer Objektiv-Korrekturfaktor für optimale HypFok-Ergebnisse am Objektiv der jeweils verwendeten Kamera
* Einstellbare Belichtungskorrektur +/- 2Ev, welche auch während des Skriptablaufes noch jederzeit änderbar ist
* Endlosschleifenbetrieb für beliebig viele Aufnahmen hintereinander ohne einen nötigen Skript-Neustart

Diese geballten Möglichkeiten für den AV-Modus hat es so bisher noch nie gegeben.
Kurzum: das schlichtweg ultimative Skript für Aufnahmen mit Blendenvorwahl!

Mit meiner neuen umfangreichen PDF-Anleitung (s.o.) sollte dabei auch nichts mehr schief gehen ;-)

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 12.02.2012, 22:04

Hallo zusammen,

das Skript AV-Plus ermöglicht ja Blendenwerte größer als f8,0 in Abhängigkeit von der verwendeten Brennweite - also min. f11 bis max. f16 (siehe mein Handbuch zu diesem Skript).
So einige hier werden sich sicherlich fragen ob solch große Blendenwerte in der Praxis überhaupt Sinn machen.

Dazu habe ich etliche Testaufnahmen gemacht mit sowohl der normal max. Blende f8,0 als auch der per Skript max. möglichen Blende um hier visuell die Unterschiede bzgl. der erreichbaren Tiefenschärfen aufzuzeigen.
Neben den eigentlichen Aufnahmen mit AF zum Testobjekt in 1,74m Distanz habe ich auch Aufnahmen mit der hyperfokalen Distanz gemacht um den Schärfegewinn durch große Blendenwerte zu näheren Distanzen hin sichtbar zu machen.

Als Testszenario habe ich dafür 6 Objekte in unterschiedlichen Abständen von ~ 0,4m bis 5,6m relativ nahe zur optischen Achse meines Objektives postiert in folgender Reihenfolge von nah bis fern:
1) 0,39m - die Verpackung von einem USB-Video-Grabber
2) 0,78m - ein Zollstock
3) 1,74m - ein über einen hohen Karton gehängtes scharz/weißes Tuch als kontrastreiches AF-Zielobjekt
(bei allen Aufnahmen per AF war das AF-Meßfeld darauf ausgerichtet)
4) 2,87m - eine Tüte mit Tigermotiv
5) 4,20m - die Verpackung von einem Handstaubsauger
6) 5,60m - eine Packung Katzentrockenfutter (wegen der dunklen Zimmerecke separat ausgeleuchtet über eine Videoleuchte für besseren Kontrast)

Alle Aufnahmen habe ich mit meiner SX20 mit diesem Skript (AV-Plus) per Stativ bei fest vorgewählten ISO100 und 4sec Auslöseverzögerung gemacht.
Je nach Brennweite habe ich den bei meiner SX20 (bereits vorher ausgeloteten) max. erreichbaren Blendenwert vom Skript als Vergleich zur max. Standardblende f8,0 ausgewählt.
Den in den Skriptvorgaben wählbaren Korrekturfaktor für HYP habe ich bei 0 belassen.
Die Brennweiten habe ich gerundet als KB-äquivalent angegeben, da die Daten von der CHDK-Zommanzeige (bei der Aufnahme) leider nicht genau mit den EXIF-Daten (nach gemachten Bild) übereinstimmen.
Für die realen Brennweiten einer SX20 müssen die KB-äquivalenten Angaben durch 5,6 geteilt werden.

Test erster Teil - Tiefenschärfenvergleich mit AF bei einer AF-Objekt-Distanz von 1,74m


a) Brennweite ~ 50mm KB (Ausschnittvergrößerungen)

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f13:
Bild

Kommentar:
Hier bringt f13 keinen echten Vorteil da die Schärfe der weiter entfernten Objekte entgegen aller Theorie spürbar abnimmt.
Evtl. hat der AF bei f13 schlechter fokussiert, was dieses unerwartete Ergebnis erklären könnte, oder aber das Skript arbeitet bei dieser Brennweite nicht ordnungsgemäß.
Das müßte später geklärt werden.

b) Brennweite ~ 100mm KB

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f14:
Bild

Kommentar:
Hier bringt f14 einen deutlichen Schärfegewinn bei den nahen Objekten (Zollstock und Videograbber-Karton).

c) Brennweite ~ 200mm KB

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f16:
Bild

Kommentar:
Hier wird der Schärfegewinn durch den größeren Blendenwert eklatant deutlich:
bei f16 sind sowohl die Skala vom ~ 80cm entfernten Zollstock als auch der Text von der 5,6m entfernten Katzenfutterpackung noch recht scharf abgebildet.

d) Brennweite ~ 300mm KB

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f16:
Bild

Kommentar:
Auch bringt f16 deutlich mehr Schärfe. Bei so einer großen Brennweite mit entsprechend kleinem DOF schafft es aber selbst f16 nur neben dem Hauptmotiv noch die Tigertüte dahinter scharf abzubilden.


Test zweiter Teil - Tiefenschärfenvergleich bei hyperfokaler Distanz bzgl. erreichbarer Schärfe im Nahbereich

a) Brennweite ~ 50mm KB (Ausschnittvergrößerungen)

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f13:
Bild

Kommentar:
Auch hier bringt (wie mit AF) f13 keinen echten Vorteil da die Schärfe der weiter entfernten Objekte entgegen aller Theorie spürbar abnimmt.
Evtl. hat der AF bei f13 schlechter fokussiert, was dieses unerwartete Ergebnis erklären könnte, oder aber das Skript arbeitet bei dieser Brennweite nicht ordnungsgemäß.
Auch das müßte später geklärt werden.

b) Brennweite ~ 100mm KB

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f14:
Bild

Kommentar:
Hier bringt f14 erwartungsgemäß Vorteile da die Nahgrenze deutlich nach vorne gerückt ist (erkennbar an der nun lesbaren mm-Skala des Zollstocks).

c) Brennweite ~ 200mm KB

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f16:
Bild

Kommentar:
Bei f8,0 wird gar nichts mehr scharf abgebildet, bei f16 dagegen bis zu (geschätzt) etwa 2,3m.
Der Unterschied ist also ernorm.

d) Brennweite ~ 300mm KB

Bild mit f8,0:
Bild

Bild mit f16:
Bild

Kommentar:
Bei f8,0 wird erst recht gar nichts mehr scharf abgebildet, bei f16 wird dagegen der 5,6m entfernte Text vom Katzenfutter noch lesbar.
Auch hier ist der Unterschied also enorm, da die Nahgrenze trotz recht starkem Tele auf nur noch etwa 5m schrumpft.


Soviel zunächst von mir.
Ich hoffe daß diese Bilder anschaulich genug waren um klar zu machen, daß mit dem Skript "AV-Plus" von msl bei Kameras mit Irisblende durch die nun möglichen größeren Blendenwerte die erreichbare Tiefenschärfe deutlich vergrößert werden kann.
Insofern kann dieses Skript auch Ergebnisse erzielen, welche sonst unmöglich wären.

Liebe Grüße
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon msl » 13.02.2012, 12:46

Hallo Werner_O,

sehr schöne Demonstration zum Einsatz unterschiedlicher Blendenwerte.

An dieser Stelle soll aber nicht verschwiegen werden, dass man bei Kameras mit Iris-Blende und Av-Modus dies Blendenwerte auch per CHDK-Menü (Extra-Foto-Einstellungen) einstellen kann. Das Skript hat lediglich den Vorteil, dass die Einstellung bequemer funktioniert und dass Abhängigkeiten berechnet werden.

Gruß msl
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Re: AV-Skript mit langen Belichtungszeiten grösser als 1 sec

Beitragvon Werner_O » 13.02.2012, 22:06

Hallo msl,

vielen Dank für Deine positive Rückmeldung zu meinen Tests mit großen Blendenwerten.

Ansonsten stapelst Du aber recht tief zu Deinem tollen Skript ;-)

Neben dem Komfort ist das Skript durch die Bedienkonsole narrensicher zu bedienen und bietet den unschätzbaren Vorteil, daß jetzt endlich auch automatisch per Belichtungsmessung generierte Verschlußzeiten größer als 1 sec (bis normalerweise mindestens 64 sec) möglich werden!

Auf letzteres haben viele hier ja lange warten müssen und Dein Skript ist m.W. das erste und einzige was diese unselige 1-sec Grenze von Canon im Automatikbetrieb nun endlich überwunden hat. Zudem war dieses so wichtige Feature Ausgangspunkt von diesem Thread, und die später hinzugekommenen Möglichkeiten sind ja "nur" Komfortverbesserungen, welche durch Träumereien meinerseits und Deinen eigenen hohen Ansprüchen hinzugekommen sind.

Mit der auf FARBIG umschaltbaren Bedienkonsole hast Du ja ebenfalls Neuland betreten und soetwas erstmals in die Praxis umgesetzt.
Das könnte für andere Programmierer Anreiz sein soetwas auch mal zu versuchen.

Du hast also m.E nur insofern recht, daß die hier getesteten großen Blendenwerte auch ohne Dein Skript mit CHDK realisierbar sind.
Spätestens dann, wenn durch große Blendenwerte die Verschlußzeiten in den roten Bereich gehen, wird dieses Skript aber unverzichtbar.
Unvergeßlich wird der Tag bleiben, an dem ich damit mit meiner SX20 ein Bild mit ~14min Belichtungszeit gemacht habe...

Liebe Grüße
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