Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Kamera-Hardware, Selbstbaufernbedienung und sonstige Hardware-Erweiterungen

Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon Werner_O » 17.01.2017, 00:49

Hallo Guido,

es ist sicherlich sinnvoll, wenn Du die nötigen Änderungen Deinem genannten Kumpel überlässt.

Allerdings habe ich Deine Anfrage mal zum Anlass genommen darüber nachzudenken, wie ein aktueller Bauvorschlag anno 2017 für eine USB-FB in meinen Augen aussehen müßte, damit ich selber damit zufrieden wäre.
Beim aktuellen Bauvorschlag stören mich bspw. die klobige 9 Volt Batterie (bzw. der alternativ mögliche NiMH-Akku), was in der Praxis reichlich Platz braucht.
Auch der Spannungsregler vom Typ 7805 muß ja korrekt beschaltet werden. Ohne eine verwendete Platine und gewisse Lötkenntnisse sind da die meisten CHDK-User bereits schon völlig überfordert.

Aus diesem Grund habe ich mir deshalb nun eine sehr viel einfachere USB-FB ausgedacht. Statt des 9 Volt-Blocks sollen nun zwei vergleichsweise winzige CR2032 Knopfzellen ausreichen, und auf den so problematischen Spannungregler kann nun ganz verzichtet werden.
Das Gehäuse für die USB-FB muß dabei nur noch Platz für die zwei CR2032 Knopfzellen bieten sowie noch Platz für einen Miniatur-Drucktaster sowie eine LED und einen Widerstand.

Einen genauen Schaltplan habe ich im Anhang angefügt.
Dabei ist unschwer zu erkennen, daß nur noch sehr wenige Bauteile verwendet werden.

Wie funktioniert das alles nun:
1) Die beiden Knopfzellen (jew. 3 Volt) liefern ja zusammen 6 Volt, aber es sollen nur max. 5 Volt am USB-Port der CAM ankommen, damit an der CAM nichts kaputtgehen kann.
Die verwendete LED "schluckt" davon aber ~ 1,6 Volt, sodaß an der CAM nur noch ~ 4,4 Volt ankommen. Für USB-Abfragen via CHDK-Script sollte diese Spannung aber normalerweise noch locker ausreichen.
2) Die verwendete LED ist ein Spezialtyp, der statt der für LEDs normalerweise typischen 20-30 mA gerade mal 1 mA schluckt!
Quelle: Conrad Electronik
Dadurch wird der Stromverbrauch der Schaltung drastisch reduziert, sodaß die beiden verwendeten CR2032 Knopfzellen sehr lange aushalten können.
3) Der Aufwand der Schaltung ist minimal mit nur ganz wenigen Bauteilen. Das macht diese Schaltung darum auch für Neulinge interessant, weil kaum etwas schiefgehen kann. Man muß nur aufpassen, daß die LED mit der korrekten Polarität angelötet wird.
4) Ein separater Ein-/Ausschalter wird bei dieser Schaltung nicht benötigt.
5) Das nötige Gehäuse kann darum sehr klein werden. Es sollte aber aufschraubbar sein, um die CR2032 Knopfzellen austauschen zu können.
Diese Knopfzellen brauchen eh' passende Halterungen, bspw. soetwas (Quelle: Conrad Electronic).
6) Der nötige Taster sollte möglichst kompakt sein. Ich habe dazu aber bisher noch keinen Link gefunden.
<< Nachtrag: Dieser Schalter sollte auch in kompakte Gehäuse passen (Quelle: Conrad Electronic). >>
7) Was macht diese Schaltung elektronisch gesehen?
Bei Druck auf den Taster wird der Stromkreis geschlossen und es fließt Strom durch die LED und den Widerstand R1. Dabei leuchtet die LED.
Am Abgriffspunkt für das USB-Kabel kommen von der Betriebsspannung von 6 Volt aber nur noch ~ 4,4 Volt an, weil an der LED ein Spannungsabfall von ~ 1,6 Volt erfolgt. Am USB-Port der CAM kommen so nur max. ~ 4,4 Volt an, was für USB-Remote-Zwecke normalerweise ausreichen sollte.

Selber gebaut habe ich diese Schaltung übrigens noch nicht (das ist aber geplant).
"Eigentlich" sollte bei dieser m.W. neuen Lösung für eine USB-FB aber alles funktionieren, und die verwendete extrem stromsparende LED lässt auch verschmerzen, daß Batterien statt Akkus verwendet werden. Der Stromverbrauch dieser Schaltung liegt ja nur etwas über ~ 1 mA, und das ist echt sehr wenig. Zudem wird auch nur dann Strom verbraucht, wenn der Taster gedrückt wird.
Für sachdienliche Hinweise zu diesem Posting wäre ich dankbar.

P.S.:
Den Innenwiderstand einer CAM habe ich bisher noch nicht berücksichtigt. Durch ihn könnte für R1 ein größerer Wert notwendig werden. Dazu später mehr.

Nachtrag 18.01.2017:

<<
Ich habe den Schaltplan nun aktualisiert und erweitert mit dem auch noch zu berücksichtigen Innenwiderstand Ri für den USB-Anschluß einer CAM.
Abhängig vom (noch zu messenden) Wert für Ri muß dabei vermutlich der Wert für R1 im Bauvorschlag noch etwas erhöht werden.

Ansonsten habe ich mir heute alle nötigen Bauteile für diese neue USB-Remote bestellt und kann so demnächst dazu auch echte Praxiserfahrungen berichten.
Mit meinen vorhandenen Messgeräten werde ich dabei sicherlich nach Messungen an meiner SX20 und SX240 für R1 einen optimierten Wert vorschlagen können.
>>

Liebe Grüße
Werner_O
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon Guido » 18.01.2017, 06:25

Hallo Werner,
dein neuer Konstruktionsvorschlag ist grandios, bietet er doch auch nicht so elektronikversierten Menschen die Möglichkeit sich eine Fernbedienung selber zu bauen, ohne sich die Finger zu brechen, oder die Cam zu grillen. ;-))
Bei mir beleibt es erstmal bei deiner vorherigen Version, da die Teile schon bestellt und unterwegs sind.
Trotzdem vielen Dank für deinen Einsatz bei diesem Thema.
Gruß Guido
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon c_joerg » 18.01.2017, 10:33

Hallo Werner_O,

Werner_O hat geschrieben:Die verwendete LED "schluckt" davon aber ~ 1,6 Volt, sodaß an der CAM nur noch ~ 4,4 Volt ankommen. Für USB-Abfragen via CHDK-Script sollte diese Spannung aber normalerweise noch locker ausreichen.
2) Die verwendete LED ist ein Spezialtyp, der statt der für LEDs normalerweise typischen 20-30 mA gerade mal 1 mA schluckt!

P.S.:
Der Innenwiderstand einer CAM habe ich bisher noch nicht berücksichtigt. Durch ihn könnte für R1 ein größerer Wert notwendig werden. Dazu später mehr.

Abhängig vom (noch zu messenden) Wert für Ri muß dabei vermutlich der Wert für R1 im Bauvorschlag noch etwas erhöht werden.


das Funktionieren deiner Schaltung hängt im Wesentlichen vom Innenwiderstand (Ri) der CAM ab, die zum Teil ja auch unterschiedlich sein können (Die G7x lädt ja z.B. über USB). Ist Ri zu klein, dann bricht die Spannung vermutlich zu weit ein. Die 1mA LED könnte da eher kontraproduktiv sein. Ich will nicht sagen, das es nicht geht.

Ich habe den Schaltplan (ich hoffe mit deiner Erlaubnis) mal so abgeändert, wie ich es machen würde. Ich würde die Spannung mit zwei normalen Dioden reduzieren. Damit wird die ganze Schaltung unabhängig von der LED, R1 und Ri.

Grüße Jörg
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon Werner_O » 19.01.2017, 22:06

Hallo Jörg,

vielen Dank für diesen überaus konstruktiven Verbesserungsvorschlag.
Durch die zwei zusätzlichen Dioden wird die Schaltung wie von Dir sehr genau beschrieben sicherlich viel stabiler arbeiten, was ja von allgemeinem Interesse sein dürfte. Auch der nötige Wert für den Widerstand R1 kann so genau festgelegt werden und ist nicht mehr abhängig vom USB-Innenwiderstand einer CAM (Stichwort: Ri der CAM).

Bezüglich der beiden zusätzlich nötigen Dioden habe ich dabei im neuen Schaltbild den leicht erhältlichen Universaltyp 1N4148 vorgesehen, welcher einfach zu beschaffen und auch preiswert ist. Laut dessen Sperrspannungs-Kennlinie für verschiedene Ströme und Temperaturen (als Anhang beigefügt) sollte diese Diode für diese Zwecke m.E. sehr gut geeigent sein. Im üblichen Temperaturbereich und bei für CHDK-Remote-Zwecke üblichen Strömen liegt der Spannungsabfall pro Diode bei ~ 0,6 bis 0,7 Volt, sodaß am USB-Port der CAM üblicherweise etwa 4,6 bis 4,8 Volt ankommen sollten.
Falls Du einen anderen Dioden-Typ für noch sinnvoller hälst, kannst Du das hier gerne posten.

Einen aktualisierten Schaltplan inkl. geänderter Bestückungsliste habe ich ebenfalls angefügt.

Guido schrieb:
dein neuer Konstruktionsvorschlag ist grandios, bietet er doch auch nicht so elektronikversierten Menschen die Möglichkeit sich eine Fernbedienung selber zu bauen, ohne sich die Finger zu brechen, oder die Cam zu grillen. ;-))

Danke für diese Lorbeeren. Durch den sehr sinnvollen Verbesserungsvorschlag von Jörg wird dabei alles noch wesentlich stabiler und nachbausicherer.
Ansonsten kann ich fast alles morgen bei der Post abholen. Bekomme ich morgen zusätzlich auf der Arbeit aus der Werkstatt noch die zwei Dioden und R1 kann ich am Wochenende schauen, ob alles so funktioniert wie es soll.

P.S.:
Am meisten gespannt bin ich dabei selber auf die neue verwendete Leuchtdiode (LED), welche statt 20 mA nur 1 mA verbrauchen soll.
Das ist (geradezu sensationell) wenig und würde die "Lebensdauer" der verwendeten CR2032-Zellen wirklich drastisch verlängern, ohne dabei auf den Komfort eines optischen LED-Signales beim Drücken des Tasters verzichten zu müssen.

Liebe Grüße
Werner_O
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon Werner_O » 29.01.2017, 00:24

Hallo zusammen,

ein Problem hatte mein neuer Bauvorschlag in meinen Augen leider noch:
Mangels separatem Ein/Ausschalter könnte sich diese USB-Remote durch falsche Lagerung/Tansport selber entladen, wenn mechanischer Druck auf den Taster für die USB-Impulse ausgeübt wird.

Leider sind dabei aber so gut wie keine Ein/Ausschalter erhältlich, die überhaupt in das vorgesehene Minigehäuse (nur 67 * 32 * 20 mm) passen würden.
Und selbst wenn da so ein Schalter noch reinpassen würden bestände immer noch die Gefahr, daß er versehentlich nicht ausgeschaltet wird oder sich bei einem Transport möglicherweise selber wieder einschaltet.

Nach reiflichem Überlegen habe ich dazu aber eine zu 100% funktionierende Lösung gefunden, welche allerdings etwas unkonventionell ist:
Bringt man am USB-Remote-Gehäuse eine vierpolige (!) 3,5 mm Klinkenbuchse an als Schnittstelle zum USB-Kabel, können zwei Pole zum Einschalten der Betriebsspannung des USB-Remote-Gehäuses verwendet werden. Die beiden weitere Pole gehen dann zum USB-Anschluß der CAM.

Siehe dazu den neuen angehängten Schaltplan.
Erst nach Anstecken des 4-Pol 3,5 mm Steckers bekommt das USB-Remote-Gehäuse überhaupt Strom durch die im Stecker verbundenen Kontakte 1 und 2.
Ohne angeschlossenen Stecker bleibt das USB-Remote-Gehäuse dabei generell stromlos.

Ich finde diese Lösung jedenfalls sehr cool, weil erst der Anschluß des Kabels die USB-Remote überhaupt aktiviert.
Zusätzlich ist das USB-Kabel nun nicht länger fest verlötet sondern kann abgenommen werden, was Vorteile bzgl. der nötigen Zugentlastung und beim Transport bringt.
Für Rückmeldungen dazu wäre ich dankbar.

Nachtrag 29.01.2017:
Damit die Schaltung korrekt arbeiten kann, müssen die drei Dioden mit korrekter Polarität angeschlossen werden.
Nur wenn die Dioden so angeschlossen werden, daß die sogenannten Anoden mit dem Pluspol verbunden sind, kann durch sie überhaupt Strom fließen.
Ich habe darum ein weiteres Bild angefügt, welches die Anschlußbelegung zeigt. Bei den Dioden 1N4148 wird die Kathode durch einen schwarzen Ring gekennzeichnet, bei der Leuchtdiode liegt die Kathode an dem kürzeren Anschlußpin.

Liebe Grüße
Werner_O
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon msl » 03.02.2017, 11:28

Hallo allerseits,

nun haben wir eine weitere perfekte Lösung für eine Selbstbaufernbedienung - Danke Werner_O. Ich glaube, jetzt ist endgültig für jeden etwas dabei, der etwas basteln möchte.

Wir haben jetzt Lösungen für diverse Spannungsquellen (9V-Block, diverse Knopfzellen). Wie sieht es aber mit einer 5V-Powerbank aus? Die gibt es ja mittlerweile in alle möglichen und unmöglichen Bauformen. Damit wäre die richtige Spannung von 5 V schon gegeben. Man bräuchte eigentlich nur noch ein USB-Kabel mit Taster (Ich hatte gerade ein USB-Kabel mit Schalter gesehen.). Möglicherweise ist je nach Elektronik der Powerbank noch ein Verbraucher notwendig, der den Mindeststromfluss erzeugt, damit die Powerbank aktiv bleibt. Eine USB-LED-Leuchte könnte helfen.

So eine Konstruktion mit einer Powerbank wäre evt. für Leute hilfreich, die sich nicht zutrauen, die diversen angebotenen Schaltungen selbst zu löten.

Gruß msl
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon c_joerg » 03.02.2017, 11:57

Hallo msl,

msl hat geschrieben:Möglicherweise ist je nach Elektronik der Powerbank noch ein Verbraucher notwendig, der den Mindeststromfluss erzeugt, damit die Powerbank aktiv bleibt


das brauch man definitiv….

msl hat geschrieben: nun haben wir eine weitere perfekte Lösung für eine Selbstbaufernbedienung


Ich frage mich, wie Kameras darauf reagieren, die über USB geladen werden können, wie z.B die G7x II.
Ok, wenn ich das richtig sehe gibt es diese Kombination noch nicht. Bei der G7x II ist es so, dass sie beim Laden nicht verwendet werden kann (also Entweder Laden oder benutzen).

Grüße Jörg
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon msl » 03.02.2017, 12:24

Hallo Jörg,
c_joerg hat geschrieben:wenn ich das richtig sehe gibt es diese Kombination noch nicht
Die Powershot N kann via USB geladen werden. Wenn ich es richtig einschätze, funktioniert der USB-Port auch für die CHDK-USB-Fernbedienung. Zumindest sind die entsprechenden Funktionen aktiviert. Da die Kamera von Waterwingz portiert wurde, gehe ich davon aus, das es funktioniert. Schließlich hat er ja auch die CHDK-USB-Fernbedienung auf den jetzigen Stand gebracht.

Gruß msl
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon NormalZeit » 03.02.2017, 12:36

Ich würde statt der 1N4148 eher 1N4001 verwenden. Die 1N4148 kann maximal 150 mA Strom vertragen, und z.B. im Falle der G7x II - die ja auch darüber geladen wird - wäre der fließende Strom dann zu hoch. Eine 1N4001 verträgt bis zu 1 A.

Statt der 1N4001 kann auch eine 1N4007 verwendet werden, vermutlich einfacher erhältlich. Die letzte Ziffer in der Typenbezeichnung bezieht sich nur auf die maximal mögliche Spannung.

Gruss aus Franken

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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon c_joerg » 03.02.2017, 13:08

NormalZeit hat geschrieben:Ich würde statt der 1N4148 eher 1N4001 verwenden. Die 1N4148 kann maximal 150 mA Strom vertragen, und z.B. im Falle der G7x II - die ja auch darüber geladen wird - wäre der fließende Strom dann zu hoch. Eine 1N4001 verträgt bis zu 1 A.


Ich weiß ja nicht was die Knopfzellen liefern können, aber in dem Fall macht der Betrieb mit Knopfzellen keinen Sinn. Man will ja auch nicht die Kamera damit Laden.

Da die Spannung durch die zwei Dioden vermutlich unter 5V (6V – 2*0,7V) liegt, kommt die Kamera vermutlich gar nicht in den Ladezustand.
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon Werner_O » 06.02.2017, 03:18

Hallo zusammen,

zunächst möchte ich hiermit ausdrücklich darauf hinweisen, daß mein letzter Bauvorschlag mit den zwei CR2032-Zellen keinesfalls für Powershot CAMs geeignet ist, welche via USB geladen werden können!

Diese Schaltung habe ich definitiv nur für solche Powershots entworfen, welche nicht (!) via USB-Kabel geladen werden können.
Nur dann bleiben die USB-Ströme sehr klein und die relativ kleine Ladekapazität der beiden CR2032-Zellen (jew. etwa max. 210 mAh) reicht dann trotzdem noch für sehr viele möglichen Auslösungen pro Batteriesatz.
Insofern gibt es auch keinen Anlass, die beiden (schnellen) Dioden vom Typ 1N4148 durch die (langsameren) Typen 1N400x austauschen zu müssen.

Zur Verwendung von 5V-USB-Powerbanks für alternative USB-Remotes:

Auf den ersten Blick scheinen die ja zunächst mal optimal zu sein, weil sie die nötigen ~ 5V bereits liefern und auf zusätzliche Bauelemente zu Spannungsanpassungen verzichtet werden kann.

Auf den zweiten Blick gibt es damit aber nun auch neue grundsätzliche Probleme:
1) Ohne eine dauerhaft anhängte Last ausreichender Größe (Strom in mA) schalten sich die meistens Powerbanks schnell selber wieder aus.
Die USB-Remote müsste dabei dauerhaft immer so viel Strom verbrauchen, daß die Powerbank aktiv bleibt. Wie viele Strom dabei nötig ist, hängt dabei vom jeweiligen Powerbank-Modell ab.
2) Powerbanks sind relativ groß und schwer. Somit eignen sie sich nur schlecht für die Plazierung im Gehäuse für den USB-Auslöse-Taster.
3) Bei der Verwendung von USB-Remotes wird normalerweise ein Stativ für die jeweilige CAM verwendet.
Der nötige USB-Taster sollte dabei aber ein ausreichend langes Kabel haben (bspw. 2 m) und dabei idealerweise in einem sehr kompakten externen Gehäuse sitzen.

Hier darum mein neuer Bauvorschlag für USB-Remotes via Powerbanks
(siehe angehängten Schaltplan):


Bei dieser "Deluxe-Version" bleiben die Powerbank, das sogenannte "Verteiler-Gehäuse" und die beiden 2-Pol-Kabel nahe an der CAM und werden bspw. über einen kleinen Beutel am Stativ befestigt. Das für die Auslösungen nötige sogenannte "Fernbedienungs Gehäuse" hängt dabei an einem separaten Kabel, welches dabei durchaus sogar über 10 m lang werden dürfte. Die dort mit integrierte rote LED 2 zeigt dabei USB-Auslöse-Impulse an.

Damit sich die Powerbank nicht automatisch nach kurzer Zeit abschaltet sind zwei Mechanismen vorgesehen:
1) Die grüne LED 1 zieht konstant ~ 20 mA von der Powerbank
2) Sollte das als Laststrom nicht ausreichen (weil sich die jeweilige Powerbank weiterhin selber ausschaltet) ist zusätzlich der regelbare Widerstand R2 vorgesehen:
Dieser zieht dann zusätzlichen Strom aus der Powerbank und müsste dann so justiert werden, daß sich die jeweilige Powerbank nicht mehr selber ausschaltet.
Zu klein sollte der Wert für R2 aber auch nicht werden, weil er sonst die Powerbank unnötig schnell leersaugen würde.

INFO:
Der anhängte Bauplan ist dabei noch nicht zu allen Bauteilen vollständig mit genauen Angaben zu allen Typen bzw. Werten.
Die nötigen Werte für R1 und R4 hängen dabei von der jeweils verwendeten LED ab.
Insofern ist dieser Bauplan zunächst auch nur erst mal als "Masterplan" zu verstehen, welcher zeigen soll, wohin die Reise gehen könnte...

So eine Konstruktion mit einer Powerbank wäre evt. für Leute hilfreich, die sich nicht zutrauen, die diversen angebotenen Schaltungen selbst zu löten.

Ich sehe leider keine Möglichkeit für eine solche lötlose Lösung :-(
Dein vorgeschlagenes Kabel mit Schalter ist bswp. vom Typ Micro-USB (!) auf USB, die CAMs haben aber normalerweise Mini-USB Anschlüsse. Zum anderen hat es statt des nötigen Tasters einen Ein-/Aus-Schalter, womit damit kaum halbwegs reproduzierbare USB-Impulslängen erreicht werden können. Das wird spätestens dann zum Problem werden bei neueren CHDK-Skripten, welche bei unterschiedlichen USB-Impulslängen andere Funktionen ausführen sollen.

Dazu kommt noch das Problem einer nötigen minimalen Dauerlast für die Powerbanks, damit sich diese nicht automatisch nach kurzer Zeit abschalten.
Damit scheidet leider per se auch jegliche mechanische Minimallösung mit nur einem Taster im USB-Kabel aus :-(

Sehr wichtiger Nachtrag 07.02.2017 (!!!):

Mein bisheriger Bauvorschlag war leider noch sehr gefährlich, weil ich nicht den unbedingt zusätzlich nötigen Widerstand R3 (siehe den neuen Schaltplan) vorgesehen hatte :(((
Ohne diesen zusätzlichen Widerstand (R3) hätte das völlige Zurückregeln des regelbaren Widerstandes R2 auf nur 0 Ohm aber zu einem Kurzschluß der angeschlossenen Powerbank führen können mit möglicherweise fatalen Folgen.
Sorry dafür - ich bin aber halt kein Profi-Elektriker sondern Autodidakt...


GsD bin ich aber selber noch darauf gekommen, daß es ohne den neuen Widerstand R3 (in Serie zu R2) nicht geht:
Dieser Widerstand sorgt nämlich dafür, daß die jeweilige Powerbank - und zwar unabhängig vom Wert des regelbaren Widerstand R2 - immer nur ~ max. 200 mA liefern muß, wobei die 20 mA der parallel geschalteten Diode mit eingerechnet sind.

Den Schaltplan habe ich eben aktualisiert.
Rein rechnerisch würde dabei für R3 zwar ein Typ mit 1 Watt so gerade eben noch ausreichen, ein (nur unwesentlich teurerer) Typ mit 5 Watt wird m.E. langfristig gesehen aber die bessere Wahl sein, weil er nicht ständig an der Belastungsgrenze arbeiten muß und darum eine deutlich längere Lebensdauer hat.

P.S.:
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, das von mir ausgelagerte Fernbedienungsgehäuse mit in das sogenannte Verteilergehäuse zu integrieren.
Allerdings wird es dann schwierig, die CAM (am Stativ) mit noch genügend Abstand auslösen zu können.
Darum ist jeder selber gefragt nach der für ihn besten Lösung.

Liebe Grüße
Werner_O
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon MartinW » 13.02.2017, 20:52

Hallo kurze frage.... ich sehe hier USB Fernbedinungen die nur aus Batterie und schalter bestehen und dann welche mitt elektronischen bauteilen. was ist der vorteil oder der unterschied beider.. danke martin
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon c_joerg » 14.02.2017, 17:46

Hallo Martin,
MartinW hat geschrieben: ich sehe hier USB Fernbedinungen die nur aus Batterie und schalter bestehen und dann welche mitt elektronischen bauteilen. was ist der vorteil oder der unterschied beider..

immer wenn du keine 5V zur Verfügung hast, dann brauchst du natürlich elektronische Bauteile. Durch die elektronischen Bauteile wird der Nachbau für ungeübte etwas schwieriger und das Ganze wird geringfügig teurer. Hast du 5V zur Verfügung, dann brauchst du eben nur einen Schalter.

Grüße Jörg
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Re: Nachbauanleitung einer Fernbedienung für Powershot´s

Beitragvon Werner_O » 15.02.2017, 01:35

Hallo Martin und Jörg

Martin schrieb:
ich sehe hier USB Fernbedinungen die nur aus Batterie und schalter bestehen...
Jörg schrieb:
hast du 5V zur Verfügung, dann brauchst du eben nur einen Schalter


Ihr liegt beide falsch, weil in diesem Thread noch kein einziger Bauvorschlag für eine USB-FB vorgestellt wurde, bei welchem nur über Batterien bzw. eine 5 Volt Spannungsquelle plus zusätzlichem Taster eine Lösung vorgestellt wurde, welche nicht ohne zusätzliche Bauteile auskommt.

Jede der bisher vorgestellten Lösungen hat dabei Nachteile:
1) Bei der Lösung mit der 9V-Blockbatterie müssen von den ursprünglichen 9 Volt 4 Volt über einen Spannungsregler "vernichtet" werden, damit am USB-Port der CAM nur max. 5 Volt ankommen.
Der dazu nötige Schaltungsaufwand mit den zusätzlich nötigen Bauteilen (Spannungsregler + 3 Kondensatoren + Diode) ist aber schon recht aufwändig (siehe dieses Posting).
2) Auch bei meiner bautechnisch gesehen kleinst möglichen USB-FB-Lösung mit nur vergleichsweise zwei winzigen CR2032 Zellen (siehe dieses Posting) sind die zwei Dioden D1 und D2 nötig, damit am USB-Port der CAM nur Spannungen unterhalb 5 Volt ankommen.
3) Problematisch sind CAMs, welche via USB geladen werden können!
Dann bleibt nur noch mein Bauvorschlag mit USB-Powerbank (siehe dieses Posting).
Ohne permanente Last schalten sich USB-Powerbanks aber normalerweise schnell selber wieder aus. Ein USB-Taster alleine reicht also nicht aus, da über zusätzliche Bauelemente eine permanente Last geschaffen werden muß, die so groß (und dabei trotzdem möglichst klein) sein muß, damit sich die USB-Powerbank eben nicht von selber ausschaltet.

Ich fasse jetzt mal zusammen:
Keine dieser genannten Lösungen ist ideal. Es gilt jeweils für sich selber herauszufinden, welche Lösung die optimale für die eigenen Ansprüche ist.

Last not least habe ich mir noch überlegt, wie eine möglichst simple Schaltung für eine kabelgebundene USB-FB aussehen könnte, welche dann tatsächlich außer den Batterien nur noch den Schalter (vom Typ "Taster") braucht und sonst keine weiteren Bauelemente.

Herausgekommen ist dabei die im Anhang aufgeführte Schaltung:

Vier in Serie geschaltete 1,2 V NiMH-Zellen (etwa vom Typ AAA/Micro) sorgen für 4,8 V, was für USB-Auslösungen ausreichen sollte.
Wer es noch luxuriöser mag, baut zusätzlich noch die jeweils grün markierten Bauteile Diode D1 (LED) und den Widerstand R1 ein, welche beim Tasterduck optisch Rückmeldung geben - diese beiden Bauteile sind aber nicht zwingend notwendig.

Durch die nötige Batteriefassung vom Typ 4 x Typ AAA wird das darum herum nötige Gehäuse aber leider recht groß.
Darüber sollte man sich vor einem Nachbau Gedanken machen - mein Bauvorschlag mit zwei CR2032-Zellen ist wirklich drastisch filigraner...

Liebe Grüße
Werner_O
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