Himmelskörper mit Hilfe des CHDK's fotografieren

DRI/HDR-Bilder, Zeitraffer, Bilder mit extremer Tiefenschärfe, Stereobilder

Beitragvon Pegasus » 12.04.2008, 08:48

Hi msl,

Okay, bin gerne dabei. Ich habe zwar schon einiges an Astrofotos mit der Canon gemacht, wie z.B. den Planeten Saturn oder die Internationale Raumstation, allerdings noch ohne CHDK. Ich brächte mal klaren Himmel, hier guck ich seit Wochen nur in die Wolken.

Schönes Wochenende
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Beitragvon CHDKLover » 12.04.2008, 08:56

Super Pegasus,
laut Wetterkarte ist nur Oberfranke und Mittelfranke heute Abend Wolkenlos. Ich hoffe es klappt, bin sehr gespannt auf deine Ergebnisse. :)

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Beitragvon Kettmeister » 12.04.2008, 10:35

Hallo Pegasus,

echt tolle bilder, da überlegt man sich auch ein Teleskop zu kaufen. Echt super!!!!
Zuletzt geändert von Kettmeister am 12.04.2008, 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Ben81 » 12.04.2008, 12:39

Coole Sache. Was braucht man für ein Teleskop? Und was kostet sowas?
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Beitragvon Pegasus » 12.04.2008, 15:44

Hallo Ben81,

Ziemlich schwierig, dies in ein paar Sätzen zu beantworten. Seit die Chinesen auf dem Markt sind, bekommt man ein brauchbares Teleskop mit Grundausstattung bereits für ein paar hundert Euro (8Zoll Öffnung). Problematisch wird es aber, wenn man damit auch fotografieren will. Dazu braucht man eine parallaktische Montierung, die soviel Kosten wie das Teleskop an sich, oder gar noch mehr. Geeignet ist beinah jedes Fernrohr, die Palette ist unüberschaubar, wichtiger ist eine entsprechend gute Nachführung und die Beherrschung dieser Technik. Astrofotografie ist eine ziemlich heikle Sache, je nachdem welche Objekte man aufnehmen will. Die nötigen Brennweiten gehen von Fisheye-Objektiv bis in Brennweiten von 50.000mm bei Planetenfotografie. Belichtungszeiten gehen von 1/1000 Sekunden bis hin zu Stunden. Dabei ist eine exakte Nachführung für den Ausgleich der Erddrehung nötig. Für eine eingehendere Beratung müßte man wissen, was Du alles fotografieren möchtest.

Es ist üblich mehrer Bilder übereinander zu legen. Gerade bei Planeten werden hunderte oder gar tausende Bilder aufgenommen (evtl. als AVI, recht gut geeignet ist hier eine einfache Webcam), eine Software sucht z.B. die 10% besten Bilder aus und mittelt sie. Relativ einfach sind Übersichtsaufnahmen und Fotos vom Mond. Hier eine Übersicht meiner Bilder, allerdings noch weitgehend chemisch aufgenommen. Mit Digitalkamera wird's schon einfacher, wegen des besseren Signal/Rauschabstandes kommt man allerdings für richtig gute Fotos kaum um eine DSLR herum.
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Beitragvon msl » 12.04.2008, 16:08

Super, gefällt mir sehr gut. :)

Für mich ein völlig neuer Schwerpunkt der Fotografie. Bin gespannt, was da noch so kommt. 8)

Gruß msl
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Beitragvon Pegasus » 27.04.2008, 11:10

Hallo Leute,

Gestern nacht war endlich das Wetter mal gut. Ein allererster Test konnte durchgeführt werden. Auf jedenfall muß man einen Dunkelbildabzug machen, sonst machen Verstärkerglühen und Hotpixel die Bilder unansehnlich. Ohne CHDK macht das die Kamera automatisch, mit CHDK muß man das am PC machen, is aber eh besser!

Einfachste Bilder kann man fürs erste auch mal ohne Nachführung machen, hier mal ein Bild vom Sternbild Skorpion, 20 Sekunden belichtet, damit die Sterne noch punktförmig sind:
Bild

Mit der geänderten Intervallfunktion mittels CHDK konnte ich die Kamera so einstellen, daß sie 50 Bilder automatisch macht. Hier habe ich auf den Polarstern gehalten und die Bilder addiert. Zustande kommt ein Bild, das insgesamt etwa 20 Minuten Belichtungszeit entspricht. Man kann schön die Sternbewegung um den Himmelsnordpol sehen, infolge der Erddrehung:
Bild

Dies ist mal ein allererster Test, der Hoffnung macht. Ich bleibe dran...

Schönen Sonntag noch
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Beitragvon Gast » 09.05.2008, 15:21

Hier eine Ãœbersicht meiner Bilder, allerdings noch weitgehend chemisch aufgenommen.


Schon ganz schön Deine Aufnahmen / Ausbeute. :)
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Beitragvon RWE07 » 11.09.2008, 16:39

Ich kann für solche Bilder den DeepSkyStacker empfehlen.Man kann mit diesem Programm mehrere Bilder übereinander legen dabei addiert sich die Belichtungszeit. Somit braucht man keine Nachführung. Und ein super Nebeneffekt ist das das Rauschen dabei Verschwindet.

Dieses Bild habe ich aus 19Bildern,10Darkframes und 10Bias zusammengesetzt. Allerdings wurde es in der Großstadt gemacht und nicht mit Chdk.
Bild
Canon Eos 450d,Speedlite430EZ,
EF 35-70mm 1:3.5-4.5,EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 IS,EF 100-300mm 1:5.6,Canon Ixus 950 IS
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Beitragvon Refek » 11.09.2008, 20:03

Vorsicht! Die Behauptung, dass der DSS die Bilder bzw. deren Farbinfos addiert, ist ein Irrtum. Das trifft ebenso auf die Belichtungszeit zu. Wie genau nun die effektive Belichtungszeit durch das stacken genau berechnet wird habe ich nie ganz kapiert. Wenn man die Belichtungszeiten der Einzelbilder miteinander addiert ist das lediglich ein Hinweis darauf, welch Zeitaufwand beim Belichten betrieben wurde.

Der DSS ist ein geniales Tool um unterschiedliche Belichtungszeiten miteinander zu kombinieren und das, je nach Anzahl der Einzelbilder, Rauschen zu minimieren. Für jene, die nichts damit anfangen können: Der DeepSkyStacker ist ein Programm, das spezifisch für die Astrofotografie entwickelt wurde.

Ãœbrigens, die BIAS kannst du dir sparen, die Informationen sind in den Darks bereits enthalten. Separate BIAS bringen dir bei der Verwendung von Knipsies und DSLR nicht viel, diese kommen erst bei der verwendung von CCD's zum tragen.

CS,
Matti
Canon EOS 450Da + Nikon D90
A570IS(a570-100e-0.5.1-499) und zwei A590IS(a590-101b-1.1.0-full_rev_971)
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Beitragvon RWE07 » 11.09.2008, 20:26

Und schon ist man schlauer.
Canon Eos 450d,Speedlite430EZ,
EF 35-70mm 1:3.5-4.5,EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 IS,EF 100-300mm 1:5.6,Canon Ixus 950 IS
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Beitragvon CAlex » 17.09.2008, 01:46

Hallo alle zusammen,

erst einmal vielen lieben Dank für das prima Forum, welches mir bereits viele Fragen zu CHDK beantworten konnte, bevor ich sie stellen musste :)

Ich hab mal eine Frage direkt zum Fotografieren "des Okularbildes", also wenn man die Kamera auf das Okular richtet. Irgendwie schaffe ich es leider nicht, die Bilder (ich habe es bisher mit dem Mond versucht) so recht scharf zu kriegen.

Wenn ich durch das Okular mit dem Auge schaue, so kann ich das Bild scharf stellen. Meine S5 jedoch kriegt nur einen Ausschnitt des Bildes rein (kann das an Projektion oder sowas liegen, weil die Kamera ja etwas mehr Abstand zwischen Chip und Okular hat als mein Auge?) und das halt nur etwas unscharf, obwohl ich den Manuellen Fokus auf unendlich gestellt habe und es je nach Belichtungszeit eigtl. nicht an Verwackeln liegen kann (Was ich trotz Bildstabilisierung natürlich nicht ganz ausschließen kann).

Die Kamera ist in "Zoom 1x" und ich verwende eine Blende von f/2.7 für die Aufnahmen. Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten, was an der Schärfe zu verbessern? Mit Stativ zu arbeiten habe ich bereits versucht, aber leider "rennt" der Mond schneller als ich das Stativ, die Kamera und das Teleskop aufeinander abstimmen kann. Daher habe ich es bisher freihand versucht, was bis auf die leichte Unschärfe auch bei einigen Aufnahmen geklappt hat.

Vielen lieben Dank schon mal für Antworten und Ratschläge :)
Liebe Grüße
Christoph
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Beitragvon fe50 » 17.09.2008, 08:31

Hi Christoph,

Bei Langzeitbelichtungen kann es u.U. sinnvoll sein, den Bildstabilisator auszuschalten, da der IS bei manchen Kameras dazu neigt, ein Eigenleben zu entwickeln, d.h. er kann teilweise unerwünscht Bewegung ins Bild bringen, indem er - obwohl die Kamera nicht bewegt wird - zu regeln anfängt und damit das Bild verwackelt.

Aber Aufnahmen > 1s ohne Stativ oder stehender/aufgelegter Kamera dürften wohl aufgrund der Bewegung immer unscharf werden, bei Langzeitbelichtungen von 10s oder mehr kann ein billiges (instabiles) Stativ schon Probleme bereiten...

Ansonsten sollte sich da mal ein S5-User zu Deinem Post äussert...
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Beitragvon CAlex » 17.09.2008, 10:58

Hallo fe50,

Danke für die Antwort :)

Hm, also ich hab das Problem aber auch, wenn ich zB direkt die Mondoberfläche fotografiere und die Belichtungszeit dann nur noch ca. 1/100" beträgt.... und da sollte es ja sowohl mit als auch ohne IS nicht mehr verwackeln, oder? ^^

Aber am MF kanns nicht liegen?

Liebe Grüße
Christoph
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Beitragvon Herr Nelius » 17.09.2008, 15:59

Hallo CAlex

Aber am MF kanns nicht liegen?

Doch genau daran liegt's,;)
denn das Bild das du fotografieren möchtest und das du mit deinem Auge (scharf) siehst, ist nicht etwa 384.400 km (Entfernung zum Mond) entfernt, sondern in deinem Okular. Du fotografierst (siehst) ein virtuelles Bild in deinem Okular.
Stell deine Kamera mal auf Makro und versuchs dann noch mal, am besten mehrere Bilder am Stück, denn der Mond bewegt sich relativ schnell.

mfg
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