Elektrotechnisch kann man sich das auch mit dem Spannungsteiler erklären, denn jede reale Spannungsquelle hat einen Innenwiderstand. Man hat eine Spannungsquelle im Leerlauf hat sie ihre 1,2V von NiMH Akkus (Richtwert). Man misst mit einem Sehr hochohmigen Spannungsmesser in Reihe, durch ihn fließt ein sehr geringer Strom im µA-Bereich. Nehmen wir man an der Innenwiderstand des Akkus hat 1 Ohm und der Spannungsmesser einen Widerstand von 1M Ohm, so fließt bei einer Leerlaufspannung des Akkus von 1,2V ein Strom von rund 1,2µA denn I = U / R. Dieser Strom hat am Innenwiderstand des Akkus (1Ohm) einen Spannungsabfall von 1,2 µV zur Folge, denn U = R * I. Je nach Genauigkeit des Messgerätes bekommen wir 1,2V oder 1,199... V angezeigt. Schalten wir als Last beispielsweise einen Widerstand von 20 Ohm parallel zum Widerstand des Messgerätes hinzu, so erhalten wir einen Gesamtwiderstand von 20,99960001 Ohm, denn Rges = 1 Ohm + (1 / (1/20 Ohm) + (1/1M Ohm)). Es fließt ein Strom von 57,144 mA, welcher am Innenwiderstand einen Spannungsabfall von 57,144 mV zur Folge hat. Schalten wir viele NiMH in Reihe, so erhöhen wir die Leerlaufspannung und den Innenwiderstand um ein n-Faches.
Jetzt kann man ja selbst mal nach den Grundlagen des Ohmschen Gesetzes das Szenario durchspielen, wenn der Lastwiderstand kleiner wird als die Summe der Innenwiderstände, etwa wenn Kondensatoren beim Blitz geladen werden oder viele Transistoren gleichzeitig leiten oder der Motor des Objektivs läuft. Der Strom steigt zwar, da der Gesamtwiderstand kleiner wird, aber nun fällt die meiste Spannung über dem Gesamtinnenwiderstand ab. Eben dies zeigt die Akkuanzeige mit einem drastischen Abfallen der Rest-Prozent an. Ist der Lastwiderstand wieder größer, weil gerade nichts getan wird, außer dass darauf gewartet wird, dass der Anwender was tut (Auslöser drücken, Zoomen, Skriptaktionen etc.), so steigt die Spannung am Lastwiderstand und die Akkuanzeige schnellt wieder nach oben.
Das ganze bekommt dadurch auch noch eine Dynamik, weil ein Akku nichts anderes ist, als ein galvanisches Element, welches aufgrund der Spannungsreihen von Stoffen an einem Isolator eine Spannung erzeugt. Es existiert also am Minuspol eines Akkus ein Elektronenüberschuss, da Elektronen negativ geladen sind. Am Pluspol fehlen die Elektronen hingegen. Dort herrscht ein Überschuss an sog. "Löchern". Verbindet man Plus- und Minuspol miteinander über einen Widerstand oder Draht, so beginnen die Elektronen vom Minuspol über die Verbindung zum Pluspol zu fließen und besetzen nach und nach alle Löcher am Pluspol. Die physikalische Stromrichtung ist engegen der technischen Stromrichtung daher von Minus nach Plus. Sind alle Löcher ausgefüllt, so besteht kein Ausgleichsstreben mehr, die Spannung ist dann 0V.
Die Aufgabe eines Ladegerätes ist es nun, die Elektronen vom Pluspol wieder in den Minuspol zu scheuchen. Jedoch klappt das nie 100%ig, es bleiben immer einige Elektronen am Pluspol kleben, dies Bezeichnet man als Alterung der Akkus, wenn nach und nach mehr Elektronen am Pluspol sesshaft werden. Durch Auffrischprogramme in intelligenten Ladegeräten wird mit hohen Spannungs oder Stromimpulsen versucht die sesshaften Elektronen doch noch zur Rückkehr an den Minuspol zu überreden, die Elektronen werden quasi aus ihrem Atomgitter geschlagen und treten dann als freie Ladungsträger die Heimreise an den Minuspol an.
Wohl gemerkt betrachte ich hierbei alles aus der idealen Sicht, die Reale hat immer irgendwo Abstriche.
Ich hoffe, ich konnte hier die Grundlagen der Elektrotechnik am Akku anschaulich darlegen. Wenn nicht: Nachfragen! Immer getreu dem Sesamstraßenmotto: "Wer nicht fragt bleibt dumm".