von fe50 » 21.06.2009, 11:34
Es ist für einen einigermassen geübten "Forensiker" ein Leichtes, ein vorhandenes Digitalbild einer ebenfalls vorhandenen Kamera zuzuordnen...
Jede Digitalkamera hinterlässt eindeutige Spuren in einem Bild, z.B. durch die Art/Anzahl/Position der Fehlpixel, Sensoreigenschaften wie Helligkeitsverlauf oder unregelmässige Farbverläufe, Abbildungseigenschaften des optischen Systems wie Schärfenunterschiede, Verzerrungen etc.
In den Headerdaten (EXIF) speichern Digitalkameras zum Teil neben den Angaben in den "Makernotes" auch andere Daten, anhand deren ein Bild u.U. zuordenbar ist; jedes Bild hat z.B. eine eindeutige ID (ImageUniqueID)...
Es wäre ohne weiteres möglich, zusätzliche Identifikationsmerkmale (wie z.B. eine codierte Seriennummer oder ein Wasserzeichen) einzuflechten - ob Canon das macht weiss wohl nur Canon...viele Druckerhersteller machen ähnliches schon seit langer Zeit, die drucken z.B. diverse Markierungen aus.
Also selbst wenn man alle Headerdaten aus einem Digitalfoto entfernt - anhand der Bildmerkmale kann es durch Vergleichen der Merkmale recht sicher einer Kamera zugeordnet werden.
Auch die Korrektur der Fehlpixel (Canon & auch CHDK) hinterlässt recht eindeutige Spuren, selbst geringe Nachbearbeitungsschritte bringen nicht viel - das ist ähnlich wie bei einem digitalen Wasserzeichen für Musik/Bilddaten.
Zudem sollte man den "Zufallsfaktor" nicht vergessen: zufällig sind ungewollte Hinweise auf dem Bild, Datum/Uhrzeit oder fortlaufende Bildnummer passen in ein Schema, irgendjemand hat pers. Daten hinterlegt (Benutzername, z.B. vom Vorbesitzer)...oder der clevere Künstler hat eben nur an -fast- alles gedacht - Datensicherungen, Mailarchiv/protokoll, Dokumentenliste im Bildbearbeitungsprogramm, Einträge in diversen Logs (Windows, Druck, Übertragungsprotokolle, Versand per MMS)...to be continued...