Hallo,
ich habe mich heute noch ein wenig weiter über die Erstellung von Bildern mit erhöhtem Dynamikumfang beschäftigt und wollte eine kurze Zusammenfassung meiner Erkenntnisse mal ins Forum posten.
Zu aller erst musste ich dazulernen, dass das, was ich bisher unter HDRI (High Dynamic Range Image) kannte, eigentlich ein DRI (Dynamic Range Increase) Bild ist. Mit Photomatix Pro kann man solche DRI-Bilder auf zwei unterschiedlichen Wegen produzieren. Der erste nennt sich "Exposure Blending" und ist eine, für meine Begriffe, sehr "saubere" Variante den Dynamikumfang eines Bildes zu erhöhen.
Exposure Blending funktioniert nach einem Bildüberlagerungsprinzip, bei welchem Masken für die Auswahl des Bildausschnittes sorgen. Konkret werden alle Bilder einer Belichtungsreihe überlappend (in verschiedenen Ebenen) geladen, wobei das hellste Bild zuerst geladen wird. Somit befindet sich das am stärksten unterbelichtete Bild auf der obersten Ebene. Nun werden durch eine weiche Auswahl alle unterbelichteten (schwarzen und fast schwarzen) Teile des Bildes von der Ebene entfernt oder durch eine starke Transparenz abgeschwächt. Dieser Vorgang wird rekursiv mit allen Ebenen durchgeführt. Somit entsteht zum Schluss ein Bild, welches viele Bild- und Detailinformationen enthält.
Nachteil dieses Verfahrens kann sein, dass durch die Überlagerung der Bilder hässliche Ränder entstehen können. Um dem Vorzubeugen kann sollte man eine Belichtungsreihe mit kleineren Schritten erstellen.
Bsp:
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Die zweite Variante um ein DRI Bild mit Photomatix Pro erstellen kann heißt Tone Mapping. Dies ist die Rechenintensivste und Mathematsch aufwendigste Variante.
Grundzüge dieser Methode sind, dass die tatsächliche Helligkeit eines Bildpunktes der Quotient aus der Helligkeit eines Bildpunktes und der Belichtungszeit ist. Diese Gleichung kann man nun auf alle Bilder der Belichtungsreihe anwenden und die Ergebnisse gewichtet zu einer Summe addieren. Die Wuchtung hängt davon ab, wie aussagekräftig die Information die man aus dem Bild gewonnen hat ist. Werte, an denen der Punkt überstrahlt oder in der Dunkelheit ausläuft, werden dabei nur sehr gering gewichtet, während mittelhelle Werte stärkeren Einfluss haben (hohe Wichtung).
Nachteil hier ist, dass an ebenen Flächen, wie Wänden mit Maserung, ein 3D Effekt errechnet wird, der das Bild unwirklich wirken lässt. Außerdem kommt es meist bei dunklen Bereichen des Bildes zu unschönen Rauschen. Ich wende diese Methode eher für helle, Landschaftsaufnahem an, bei denen sich kaum Geometrische Körper befinden. Mit dem Tone Mapping Verfahren lässt dich lange herumspielen, und Bilder mit speziellen Stimmungen erzeugen.
Bsp:
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CHDKLover