HDR -> JPG quick and dirty: Dia-Digitalisierung

DRI/HDR-Bilder, Zeitraffer, Bilder mit extremer Tiefenschärfe, Stereobilder

HDR -> JPG quick and dirty: Dia-Digitalisierung

Beitragvon Plenz » 10.02.2010, 23:44

Wie ich an anderer Stelle schon berichtet habe, ist mein Plan, meine große Dia-Sammlung abzufotografieren. Das Problem ist dabei der große Kontrastumfang von Dias. Folgender Weg scheint mir vielversprechend:

1.) Die Aufname: mein Diaprojektor steht auf Auto-Wechsel. Ein CHDK-Script erkennt mit Hilfe des Bewegungsmelders, dass ein neues Dia projiziert wird. Daraufhin werden drei Bilder gemacht: über-, normal- und unterbelichtet.

2.) Die Umwandlung: die bekannten Programme scheinen allesamt Geld zu kosten und den Anwender mit Einstellmöglichkeiten zu erschlagen. Was ich jedoch will, soll vollautomatisch und einfach sein. Ich habe deshalb begonnen, ein Programm zu schreiben, das meinen Vorstellungen entspricht. Von jeweils drei Bildern wird das mittlere analysiert. Dann wird ein Bild zusammengemixt: bei hellen Pixeln anteilmäßig aus dem normalen und dem dunkelen Bild und bei dunkelen Pixeln aus dem normalen und dem hellen Bild. Das ist alles - keine Tonwertkorrekturen oder anderer Schnickschnack. Im Prinzip funktioniert das schon ganz gut, auch wenn noch viel Arbeit reinzustecken ist.

Vorerst würde ich aber gern mal wissen, ob die beiden Programme von allgemeinem Interesse sind oder ob mir ein "spar die die Mühe, es gibt doch schon..." entgegenschallt.
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Beitragvon msl » 11.02.2010, 12:02

Sicherlich wäre eine Komplettlösung für diese Aufgabenstellung eine interessante Bereicherung der CHDK-Anwendungen.

Wenn Deine Tests zeigen, dass man durch Anwendung der HDR-Technik zu besseren Ergebnissen kommt, wird sich jeder freuen, der beim Abfotografieren von Dias bisher das Projekt wegen mangelnder Qualität aufgegeben hat. Eine Automatisierung ist natürlich auch wünschenswert.

Es gibt auch kostenlose HDR-Software. Ich weiß nicht, ob Du schon in die Linkliste geschaut hast? Außerdem gab es mal von Photomatix eine abgespeckte kostenfreie Basis-Version. Damit die nicht verloren geht, habe ich sie auf unsere drop.io-Seite hochgeladen - Direktlink.

Ein direktes Merging in der Kamera unter Verwendung von CHDK ist auch möglich. Hier ist aber wahrscheinlich der Zeit- und Speicheraufwand zu groß.

Gruß msl
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Beitragvon Plenz » 11.02.2010, 12:33

Ich weiß, dass es kostenlose Programme gibt. Aber ich glaube (ohne behaupten zu wollen/können, den Überblick zu haben), dass diese alle so abgespeckt sind, dass sie keine Batch-Funktion haben. Für mich ist es aber das Hauptziel, ein ganzes Verzeichnis voller Serienaufnahmen mit zwei-drei Mausklicks zu konvertieren.

Abgespeckt ist bei mir nur der Qualitätsanspruch :lol:
Es sind alte Urlaubs-Dias, die nur einen gewissen Erinnerungswert haben.
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Beitragvon Sinter » 11.02.2010, 16:04

Hallo Plenz,

solch eine Lösung wäre auf jeden Fall interessant. Alte Familiendias als JPG schaut man sich bestimmt auf dem Bildschirm öfter an, als mittels Diaprojektor.

Ich frage mich gerade ob man einen verträglicheren/geringeren Kontrastumfang erzielen könnte, wenn man in den Diaprojektor eine schwächere Birne einbaut, oder aber einen Neutraldichtefilter vor der Linse platziert.

Viele Grüße,
Sinter
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Beitragvon Thanatux » 11.02.2010, 16:49

Hi,

ich bin mir nicht sicher, ob "Projektor dunkler machen" die Antwort auf den geringen Kontrast beim Abfotografieren von Dias ist.

Wenn ich darüber nachdenke, kommt die schwache Dynamik hierbei meiner Meinung nach hauptsächlich daher, daß die Leinwand eigentlich kein echtes Schwarz darstellen kann - sie ist an diesen Stellen nur weniger Stark beleuchtet. Ich könnte mir vorstellen, daß man den Kontrast verbessert, wenn man die Lichtleistung des Projektors erheblich verstärkt. Dumm nur, daß dann wahrscheinlich das Dia verbrennt... bäh.

Schöne Grüße
Thanatux

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Nachträgliche Kontrastbeeinflussung?

Beitragvon Sinter » 11.02.2010, 17:36

Hallo,

ja, ich bin mir ebenfalls nicht sicher ob/wie man mit der Lichtstärke den dargestellten Kontrast beeinflussen kann. Ich vermute, das kann man nur durch Ausprobieren feststellen. Der Kontrast ist ja prinzipiell schon im Dia selbst enthalten und wird bei der Durchleuchtung mitgenommen. Egal ob hell oder dunkel durchleuchtet.

Vielleicht könnte auch interessant sein, das Dia auf ein hängendes Blatt Papier zu leuchten und das durchleuchtete Papier von der Rückseite zu fotografieren. Dann noch in der Stapelverarbeitung spiegelverkehrt rechnen..., aber ich glaube das wird auch nicht besser.

Viele Grüße,
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Beitragvon Thanatux » 11.02.2010, 18:46

Hmm..., es muß ja ein möglichst großer Kontrast zwischen Hell und Dunkel her - es darf also auf Schwarze Bildbereiche möglichst kein Licht fallen, weiße müssen möglichst hell ausgeleuchtet werden. Also müßte meiner Meinung nach der Projektor möglichst hell leuchten und gleichzeitig muß der Raum so dunkel wie möglich sein. Es dürfte dann auch kein Streulicht von der Leinwand von den Wänden reflektiert werden. Also den Vorführraum schwarz anstreichen? ;)

Sinter, Deine Idee mit dem durchleuchteten Blatt Papier ist da wahrscheinlich durchaus gut. Man müßte halt dafür sorgen, daß Papier und Kamera in einer Schachtel mit schwarzen Wänden sind, so daß kein Streulicht die dunklen Bildstellen aufhellen kann. Genau so werden oft auch Schmalfilm-Urlaubserinnerungen im Videostudio digitalisiert.

Schöne Grüße
Thanatux

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Theorie und Praxis

Beitragvon Sinter » 15.02.2010, 12:55

Ich vermute mit unseren theoretischen Überlegungen allein können wir das Problem nicht lösen. Da hilft wahrscheinlich nur noch ausprobieren. Leicht möglich dass aber manche Ideen der absolute Reinfall sind. :-)

Viele Grüße,
Sinter
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Beitragvon Slartibartfaß » 16.02.2010, 19:55

Hier mal eine gute Seite zum Thema abfotografieren.
http://foto.beitinger.de/dias_digitalisieren/
Der hat da auch einiges zum Farb- und Kontrastproblem ausprobiert und erläutert.

Bei mir geistert die Idee des schnellen Einscannens der Dias (und vielleicht auch die Massen an Negativen) bei mir im Kopf rum.

Vielleicht bastel ich mir irgendwann mal aus meinem Projektor einen "Scanner".
Nur für die Negative fehlt mir halt noch eine Idee.
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Danke für Deinen Hinweis

Beitragvon Sinter » 18.02.2010, 13:16

Hallo Slartibartfaß,

vielen Dank für Deinen wertvollen Hinweis. Dort scheinen einige zu berücksichtigende Aspekte gut erläutert zu sein. Und die Bildqualität ist offenbar akzeptabel.

Viele Grüße,
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Re: Auch für andere interessant

Beitragvon Plenz » 21.02.2010, 22:45

Sinter hat geschrieben:solch eine Lösung wäre auf jeden Fall interessant. Alte Familiendias als JPG schaut man sich bestimmt auf dem Bildschirm öfter an, als mittels Diaprojektor.

Mein Programm ist inzwischen so weit, dass man es trotz aller Bugs und Unfertigkeiten ausprobieren kann. Falls jemand Interesse/Zeit/Lust/Bedarf hat, kann ich es ja mal hochladen.

Das Programm geht ein ganzes Verzeichnis voller JPG-Bilder durch und geht davon aus, dass jeweils drei Bilder zu einer Aufnahmeserie gehören. Diese drei Bilder werden nach Helligkeit sortiert und dann gemixt: jeweils die dunkelsten Stellen aus dem hellsten Bild, die hellsten aus dem dunkelsten Bild und Zwischenstufen aus den drei Bildern anteilig gemischt. Auf Wunsch wird der Kontrast so erhöht, dass das Bild alle Helligkeitsstufen von 0 bis 255 enthält. Anschließend können dunkele Ränder abgeschnitten werden. Das Programm kann auch erkennen, ob ein Bild im Quer- oder im Hochformat vorliegt und entsprechend die Beschneidungsgrenzen wählen (nach Voreinstellungen für beide Formate). Dadurch ist es nicht erforderlich, alle Dias auf Querformat zu drehen. In der Planung ist noch eine Entzerrung von trapezförmigen Aufnahmen und Verformung auf das Eingangsformat 2:3. Experimentell und noch nicht zuverlässig: Lagekorrektur für den Fall, dass die drei Bilder nicht haargenau deckungsgleich sind sowie eine vollautomatische Randerkennung.
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Eine eierlegende Wollmilchsau

Beitragvon Sinter » 22.02.2010, 09:48

Hallo Plenz,

das ist bewundernswert. Dein Programm klingt langsam nach eierlegender Wollmilchsau wenn es so viele Lösungen bietet. Derzeit bleibt es also angesichts des Bild-Qualitätsanspruchs bei der Planung, von jedem Dia drei Bilder in unterschiedlicher Belichtung zu machen. Bei Gelegenheit wäre interessant, ein oder zwei Beispielbilder zu sehen. Hast du denn den Eindruck, das Ergebnis kommt jeweils ansprechend an das Original heran?

Viele Grüße,
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Beitragvon Plenz » 22.02.2010, 15:22

Eierlegende Wollmilchsau wohl nicht, weil ich ganz bewusst den ganzen Farbjustierungsballast weglasse, der in anderen Programmen steckt. Aber speziell für das Abfotografieren von Dias mit all dem, was dafür nötig und arbeitsparend ist.

Hier mal ein Demobild. Der Mix beinhaltet die dunkele Wange der Frau sowie ihre helle Brusttasche, beides ist so nicht in dem normal belichteten Foto zu sehen.
Dateianhänge
DiaDemo.png
Demo-Bild: Mix aus drei verschiedenen Belichtungen eines abfotografierten Dias
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Macht einen leistungsfähigen Eindruck

Beitragvon Sinter » 22.02.2010, 18:49

Hallo Plenz,

vielen Dank für dein Demobild. Es ist in der Tat beeindruckend, wie darin helle und dunkle Bereiche im Mix zur Geltung kommen. Gewichtest du denn die einzelnen Pixel der jeweils drei Ausgangsbilder und verrechnest diese Daten miteinander zu einem neuen Pixelhelligkeitswert, oder nimmt dein Programm ausschließlich immer einen der drei vorhandenen Helligkeitswerte der Pixel?

Viele Grüße,
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Beitragvon Knips » 22.02.2010, 19:31

Subjektiv wahrgenommen wirkt das Bild aus dem "Mix" ein wenig blass. Aber schon ne nette Methode.
Gruß
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