Rauschen bei Temperaturverringerung

Kamera-Hardware, Selbstbaufernbedienung und sonstige Hardware-Erweiterungen

Rauschen bei Temperaturverringerung

Beitragvon Kranky » 17.08.2009, 12:03

Hallo,

ich habe mit meiner Powershot S3 und dem Autobuild 0.9.8 gestern ein Dark Frame mit 2048 Sekunden Belichtung bei hoher Zimmertemperatur (~30 Grad) aufgenommen:

Bild

Anschließend habe ich die Kamera luftdicht mit Silikagel verpackt und 15Min im Kühlschrank und 15Min im Gefrierschrank runtergekühlt. Die Sensortemperatur betrug dann nur noch 18 Grad. Ich habe wieder ein Dark Frame mit einer Belichtung von 2048 Sekunden aufgenommen. Nach den 2048 Sekunden betrug die angezeigte Sensortemperatur nur noch 7 Grad.

Bild

Durchschnitttemperatur im Gefrierschrank müsste ~11 Grad sein. Bei der ersten Aufnahme ist die Sensortemperatur während der Aufnahme vermutlich weiter angestiegen - ich gehe einfach mal von 35 Grad aus. Das macht eine Verringerung der Temperatur im 24 Grad. Der Unterschied ist enorm - aber was ich nicht verstehe, sind die violetten Farbverläufe, die im Vergleich zur ersten Aufnahme nicht verringert wurden. Kann mir jemand erklären, wie diese Verläufe zustande kommen und ob man diese auch verringern / komplett wegbekommen kann?

MfG Jens

PS: Meine Kamera ist wohlauf ;)
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Re: Rauschen bei Temperaturverringerung

Beitragvon fe50 » 17.08.2009, 12:53

Hi jens,

Kranky hat geschrieben:Durchschnitttemperatur im Gefrierschrank müsste ~11 Grad sein.

*Schluck* In Deinem Gefrierschrank kannste ja Eier ausbrüten *entsetzt_dreinguck* - Also ein Kühlschrank sollte so um die +7°C haben, Dein Gefrierschrank hat also diesen Namen nicht verdient - oder stehst Du auf Gammelfleisch ? :oops:

aber was ich nicht verstehe, sind die violetten Farbverläufe, die im Vergleich zur ersten Aufnahme nicht verringert wurden. Kann mir jemand erklären, wie diese Verläufe zustande kommen und ob man diese auch verringern / komplett wegbekommen kann?

An diesen Stellen befinden sich "heisse" Bauteile der Kameraelektronik, die kriegst Du nicht so ohne weiteres weg.

Runterkühlen des Sensors bringt schon einiges, für Astro-Aufnahmen werden hier z.B. Peltier-Kühler eingesetzt. Um noch mehr rauszuholen kann zusätzlich die Elektronik (Stromversorgung / Verstärker) manipuliert werden, dazu musst Du die Kamera allerdings schlachten...

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Re: Rauschen bei Temperaturverringerung

Beitragvon Kranky » 17.08.2009, 18:08

fe50 hat geschrieben:Hi jens,

Kranky hat geschrieben:Durchschnitttemperatur im Gefrierschrank müsste ~11 Grad sein.

*Schluck* In Deinem Gefrierschrank kannste ja Eier ausbrüten *entsetzt_dreinguck* - Also ein Kühlschrank sollte so um die +7°C haben, Dein Gefrierschrank hat also diesen Namen nicht verdient - oder stehst Du auf Gammelfleisch ? :oops:


Oh... nein nein, nicht falsch verstehen ;) Der Gefrierschrank friert schon ;). Aber die Kamera war die ganze Zeit über eingeschaltet und ist dadurch nur langsamer abgekühlt. Also kein Gammelfleischlager ;)

fe50 hat geschrieben:
aber was ich nicht verstehe, sind die violetten Farbverläufe, die im Vergleich zur ersten Aufnahme nicht verringert wurden. Kann mir jemand erklären, wie diese Verläufe zustande kommen und ob man diese auch verringern / komplett wegbekommen kann?

An diesen Stellen befinden sich "heisse" Bauteile der Kameraelektronik, die kriegst Du nicht so ohne weiteres weg.

Runterkühlen des Sensors bringt schon einiges, für Astro-Aufnahmen werden hier z.B. Peltier-Kühler eingesetzt. Um noch mehr rauszuholen kann zusätzlich die Elektronik (Stromversorgung / Verstärker) manipuliert werden, dazu musst Du die Kamera allerdings schlachten...

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Das sieht schon sehr interessant aus mit dem Umbau, aber irgendwie trau ich mich da noch nicht so richtig ran. Wenn man den Sensor direkt mit einem Peltier-Element kühlen würde, wären die violetten Bereiche auch nicht mehr so extrem, wenn ich das richtig verstanden habe?
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Re: Rauschen bei Temperaturverringerung

Beitragvon fe50 » 17.08.2009, 19:25

Kranky hat geschrieben:Oh... nein nein, nicht falsch verstehen ;) Der Gefrierschrank friert schon ;). Aber die Kamera war die ganze Zeit über eingeschaltet und ist dadurch nur langsamer abgekühlt. Also kein Gammelfleischlager ;)
Gut, da bin ich ja beruhigt.
Du kannst sie eigentlich auch ausgeschaltet frosten...meine Ixus 860 hat letzten Winter mehrere Gefrier-Outdoor-Zyklen überlebt...
Beim Laufen hatte ich sie ein paar mal in der (teilweise offenen) Gürteltasche dabei und öfters mal kurz ein paar Aufnahmen bei angezeigten -10°C (Sensor) gemacht, auch stand sie schon bei -15°C draußen im Schnee und hat auf mich gewartet - ist halt 'ne brave, meine Kleine !

Das sieht schon sehr interessant aus mit dem Umbau, aber irgendwie trau ich mich da noch nicht so richtig ran. Wenn man den Sensor direkt mit einem Peltier-Element kühlen würde, wären die violetten Bereiche auch nicht mehr so extrem, wenn ich das richtig verstanden habe?

Ja, kühlen bringt etwas, das siehst Du ja an den Bildern in o.g. Beitrag im engl. Forum; allerdings ist das problematisch - Du bekommst massiv Probleme mit Tau auf dem Sensor.
Die beschriebene Steuerung (extern, per PC) der Spannungsversorgung des Sensors bringt auch viel, aber das ist nochmal schwieriger...

Du hast Deine Versuche mit 2048 Sekunden gemacht, also rund 34 Minuten - das ist schon extrem extrem extrem, mit Dark Frame 1:08 Stunden pro Aufnahme...

Der Beitrag war übrigens der Startschuss für die XL-Belichtungszeiten, die mittlerweile bei einigen Kameras verfügbar sind; davor lag das CHDK-Limit bei 64s.
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Re: Rauschen bei Temperaturverringerung

Beitragvon Kranky » 19.08.2009, 10:22

fe50 hat geschrieben:Ja, kühlen bringt etwas, das siehst Du ja an den Bildern in o.g. Beitrag im engl. Forum; allerdings ist das problematisch - Du bekommst massiv Probleme mit Tau auf dem Sensor.
Die beschriebene Steuerung (extern, per PC) der Spannungsversorgung des Sensors bringt auch viel, aber das ist nochmal schwieriger...

Du hast Deine Versuche mit 2048 Sekunden gemacht, also rund 34 Minuten - das ist schon extrem extrem extrem, mit Dark Frame 1:08 Stunden pro Aufnahme...

Der Beitrag war übrigens der Startschuss für die XL-Belichtungszeiten, die mittlerweile bei einigen Kameras verfügbar sind; davor lag das CHDK-Limit bei 64s.


Zurzeit bin ich auf der Suche nach einer möglichst billigen (möglichst CHDK-fähigen) Kamera, aber selbst bei alten, sogar defekten Kameras bieten die bei eBay wie verrückt - ich will keine 50€ oder mehr ausgeben, nur um die Kamera zu öffnen, umzubauen und dabei zu schrotten... da mache ich lieber sinnvolleres mit dem Geld. Und meine S3 IS für die ersten Experimente zu opfern find ich auch nicht gut :D

Ja, die XL-Belichtungszeiten sind einfach der Wahnsinn. Ich kann, wie ich gestern festgestellt habe, über Belichtungszeit mittels Factor sogar 100x100 Sekunden, also 167 Minuten, einstellen. Ohne Kühlung wird man dann aber garantiert nichts brauchbares an Bildmaterial bekommen.

MfG Jens
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