von hilderich » 05.04.2011, 12:26
Hallo msl, hallo CHDKLover
Ich habe mal getestet und das Ergebnis festgehalten, siehe unten.
Schaut mal ob das ins Forum passt oder ob das eventuell zu umfangreich ist.
hilderich
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SDHC-Karten für Canon SX210is
- Erfahrungen auf Basis des CHDK-Handbuches Seite 73 – 75
SD-Karten (allgemein)
Generell können alle von der jeweiligen Kamera unterstützten Kartengrößen benutzt werden.
Die Speicherkarten sollten wie von der Kamera vorgesehen im Format FAT16 oder
FAT32 formatiert sein.
Unter diesen Bedingungen kann CHDK per Firmware-Update gestartet werden.
Wird ein automatischer Start von CHDK erwünscht ("Autostart"), müssen folgende Bedingungen erfüllt sein.
Die SD-Karte muss im Format FAT12/16 formatiert sein und bootfähig gemacht werden.
Dabei ist je nach Kartenkapazität unterschiedlich vorzugehen.
Autostart bei Kartenkapazität bis 2 GB
Für diese Karten gibt es keinerlei Einschränkungen. Die Formatierung kann mit der
Kamera erfolgen oder auf dem PC z. B. mit dem Programm Cardtricks durchgeführt
werden. Dieses Programm übernimmt auch die Aufgabe, die Karte bootfähig zu machen.
Außerdem kann man damit CHDK auf die Karte installieren.
Alternativ steht bei vielen Kameras die CHDK-Funktion "Mache SD-Karte
bootfähig..." im Menü "Verschiedene Einstellungen" zur Verfügung.
Diesen Hinweis „Alternativ…“ aus dem CHDK-Handbuch halte ich für nicht sinnvoll, denn wie kann ich die Karte mit CHDK bootfähig machen, wenn ich CHDK noch gar nicht auf der Karte habe?
SX210is ïƒ Karte 2 GB: Verwendet man Cardtricks, geht man sicher, dass es funktioniert.
Autostart bei Kartenkapazität über 2 GB bis 4 GB
Die Formatierung mit der Kamera über das Canon-Menü kann nicht benutzt werden,
da hier die Karte im Format FAT32 formatiert wird.
Bei der Formatierung muss die Blockgröße auf 64k gesetzt werden.
Das heißt, 128 Sektoren pro Cluster, und damit 128 * 512 = 65536 Bytes pro Cluster.
Damit lassen sich bei einer 16 Bit FAT (65536 adressierbare Cluster) genau 4 GB adressieren (65536 * 65536).
Kleinere Cluster (Blöcke) können nicht funktionieren, eine FAT16 kann sie nicht mehr alle adressieren.
Diese spezielle Formatierung sowie die Bootfähigkeit können ebenfalls mit dem Programm Cardtricks organisiert werden.
SX210is ïƒ Karte 8 GB partitioniert bzw. reduziert auf 4 GB (exakt 3,8 GB):
Partitioniert mit „Parted Magic“ (= „GParted“), ein Linux-Programm (Freeware), das sogar ich, als absoluter Linux-Laie, gut anzuwenden verstand.
Verwendet man Cardtricks, geht man auch hier sicher, dass es funktioniert.
Autostart bei Kartenkapazität über 4 GB
Mein Ziel: Anwendung einer SDHC-Karte mit 8 GB
SDHC-Karte, weil diese eine erheblich höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit haben soll.
Es sind zwei Voraussetzungen notwendig, damit SD-Karten mit einer Kapazität von
mehr als 4 GB genutzt werden können.
Erstens muss die Karte in zwei Partitionen aufgeteilt werden und
zweitens benötigt die Kamera eine Multipartitionsunterstützung ("Multi-Partition-Support") durch das CHDK.
Die Canon SX210is erfüllt beide Voraussetzungen.
Die SD-Karte wird in eine kleine Partition, vorzugsweise 2 MB, und in eine 2. Partition
mit der restlichen Kapazität aufgeteilt.
Die kleine Partition wird im Format FAT16 formatiert, die größere erhält eine FAT32-Formatierung.
Auf die erste (kleine) Partition wird die CHDK-Datei diskboot.bin kopiert.
Auf die zweite (große) Partition kann die Datei ps.fi2 für einen manuellen Start von CHDK kopiert werden.
Auf der großen Partition werden das CHDK-Verzeichnis angelegt und die Aufnahmen gespeichert.
Werden die zusätzlichen CHDK-Komponenten wie Sprach-Dateien und Skripte auf die erste kleine Partition abgelegt, kann CHDK sie nicht finden, weil es auf der großen zweiten Partition sucht.
Die Partitionierung sollte folgendermaßen aussehen:
1. Partition PRIMÄR, 2 oder 4 MB (max. 4 GB), mit FAT16 formatiert
2. Partition PRIMÄR, über die Restkapazität, mit FAT32 formatiert.
Dies kann man mit einem Diskeditor, dem SDM-Installer (Nachstehenden Hinweis
beachten!) oder mit der Kamera (nur VxWorks-Kameras - im Menü "Verschiedene Einstellungen", "Erzeuge Karte mit 2 Partitionen...") einrichten.
Bemerkung:
Nach vergeblichen Bemühungen mit der Suche und Anwendung des SDM-Installers verwendete ich für die Partitionierung „Parted Magic“ (= „GParted“), ein Linux-Programm (Freeware, deutsch und mehrsprachig), das sogar ich, als absoluter Linux-Laie, gut anzuwenden verstand.
Zum Kamera-Menü: Um die Menü-Punkte "Verschiedene Einstellungen", „Erzeuge Karte mit 2 Partitionen..." anwenden zu können, brauche ich doch CHDK !
Da ich das aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Kamera habe, weil ich die Karte erst partitionieren will, um CHDK darauf zu kopieren, komme ich nicht an diese Menüpunkte, also sind diese Menüpunkte vor der Installation von CHDK überflüssig wie auch der im nachfolgenden genannte "Mache SD-Karte bootfähig..."
Um den Autoboot-Mechanismus zu nutzen, muss die kleine Partition CHDK-bootfähig
("BOOTDISK" ab Offset 40h im 1. Sektor) sein, das kann man mit dem Programm
Cardtricks, einem Diskeditor, dem bootable.exe-Kommandozeilentool (Windows)
oder mit der Kamera (Menü "Verschiedene Einstellungen", "Mache SD-Karte
bootfähig...") machen.
Bemerkung:
Nach der Partitionierung mit „Parted Magic“, kleine Partition mit 16 MB (= kleinste mögliche Partitionsgröße bei „Parted Magic“) und dem Rest der Karte als große Partition
kann man die kleine Partition mit „Cardtricks“ bootfähig machen
Obwohl das auch mit „Parted Magic“ möglich gewesen wäre, hatte ich bei Cardtricks die Sicherheit, dass die richtige Platzierung erfolgt ("BOOTDISK" ab Offset 40h im 1. Sektor)
Zum Kamera-Menü: siehe den Punkt der vorstehenden Bemerkung.
Als nächsten Schritt kopiert man die CHDK-Programme für die SX210is auf die erste, also die kleine Partition:
PS.FI2
Diskboot.bin
CHDK mit allen Unterordnern und den Programmen
vers.req
Part1.txt eine leere Textdatei, an der man erkennen kann,
auf welcher Partition man sich gerade befindet
Warum die ganzen CHDK-Programme? Damit man das CHDK-Menü verwenden kann um die Partitionen zu tauschen und zwar in der Kamera von der 1. In die 2. Partition.
Der Aufruf von CHDK in der ersten Partition erfolgt in der SX210is über den Wiedergabemodus! manuell per "Firmware Update" aus dem Canon-Menü heraus.
Über -> CHDK-Hauptmenü -> Verschiedene Einstellungen -> Tausche Partitionen wechselt man von der 1. (kleinen) auf die 2. (große) Partition
Man entnimmt die SDHC-Karte aus der SX210is, sieht auf dem PC (Windows7), dass die SDHC-Karte jetzt in Partition2 steht und kopierte auch dort alle CHDK-Ordner und Dateien , wie oben, hinein, statt Part1.txt allerdings Part2.txt.
Wieder erfolgte der Aufruf von CHDK in der SX210is über den Wiedergabemodus manuell per "Firmware Update" aus dem Canon-Menü heraus.
Beim nächsten Aufruf des Wiedergabemodus startet CHDK automatisch!
Jetzt muss die SD-Karte wieder der Kamera entnommen werden (vorher ausschalten),
der Schreibschutz der SD-Karte muß aktiviert werden
und die SD-Karte wird wieder in die Kamera eingesteckt.
Offensichtlich beim Ausschalten wechselt die Karte von der Partition 2 in Partition 1 (nachzuvollziehen, wenn man die Karte der Kamera entnimmt, in den Kartenslot steckt und sich die Eigenschaften der Karte ansieht.
Steckt man die Karte, mit aktiviertem Schreibschutz, wieder in die Kamera und schaltet im Aufnahmemodus ein, startet CHDK in Partition 1, wechselt von dort automatisch in Partition 2 und startet dort CHDK automatisch.
***** Die Canon SX210is mit CHDK ist bereit für alle gängigen Anwendungen *****
Bilder von der SD-Karte mit 2 Partitionen auf den PC übertragen:
Da bei der aus der Kamera entnommene Karte nur die 1. (kleine) Partition mit dem Windows-Explorer, wie auch mit vielen anderen Explorern/Commandern/Viewern und wie die Datei- und Bildbetrachter alle heißen, sichtbar ist, kann auch die Übertragung der Bilder nicht über den Karten-Slot erfolgen.
Problemlos kann die Übertragung mit dem der Canon SX210is beigefügten Programm „Canon Utilities CameraWindow DC“ über die USB-Verbindung von Kamera zum PC erfolgen.
Da beim Einschalten der SX210is von der 1. Partition automatisch auf die 2. Partition gewechselt wird, auf der sich der DICM-Ordner mit den Bildern befindet, hat das Programm auch Zugriff für die Übertragung auf den PC.