Hallo Udo,
gestern war zu stressig wegen Besuch, darum erst heute weitere erklärende technische Infos.
Ein Brückengleichrichter besteht aus vier Dioden, und die bewirken halt einen Spannungsabfall, wie ich schon geschrieben hatte.
Ein aus vier Schottky-Dioden "selbstgelöteter" Brückengleichrichter könnte zwar den Spannungsabfall um ~ 0,3 Volt verringern, aber das scheint ja nicht Dein eigentliches Problem zu sein.
Dein Problem ist m.E. der zu groß gewählte Wert für den Kondensator.
Um das zu verstehen, solltest Du Dir zunächst die Funktionsweise eines Brückengleichrichters ansehen (siehe hier).
Entscheidend bei dieser Darstellung ist die Spannungskurve am Ausgang: Der Gleichstrom wird "pulsierend" ausgegeben mit sich ständig ändernden Volt-Werten und regelmäßigen Null-Durchgängen.
Damit kommt ein USB-Port aber nicht klar.
Um aus diesem pulsierenden Gleichstrom eine ausreichend konstante Spannungsquelle für den USB-Port zu machen wird der zusätzliche Kondensator benötigt:
Der "glättet" dann den pulsierenden Gleichstrom durch seine puffernde Wirkung, sodaß am USB-Port nun nur noch eine (zumindest halbwegs) konstante Spannung ankommt.
Hier das um den Kondensator erweiterte Schaltbild mit der resultierenden Spannungskurve (idealisiert dargestellt!):
Bezüglich der Größe des Kondensator gibt es nun aber einen Interessenkonflikt:
Auf der einen Seite muß er groß genug sein, damit eine ausreichende Glättung des pulsierenden Gleichstroms gewährleistet ist.
Auf der anderen Seite muß er aber klein genug bleiben, damit die Spannung am USB-Eingang der Kamera ausreichend schnell wieder auf einen Wert sinkt, den die jeweilige Kamera als "USB-Off" ansieht.
Info: Zu groß dimensionierte Kondensatoren wirken an dieser Stelle leider auch wie ein unerwünschter "Akku" für den USB-Eingang der Kamera. Eine korrekte USB-Impulserkennung wird dann schwierig.
Wie groß muß dieser Kondensator nun dimensioniert werden, um alles in Gleichklang zu bringen?
1) Dafür gibt zwar Formeln, aber die brauchen genaue Werte dafür, welche max. Spannung das FB-Modul abgibt, ab wann die Kamera eine angelegte USB-Spannung als "USB Off" erkennt und wie groß der USB-Eingangswiderstand der Kamera ist.
Wichtig ist auch eine sinnvolle Zeitvorgabe für die Entladezeit des Kondensator, damit der Zustand "USB Off" an der Kamera möglichst schnell wieder erreicht werden kann.
Um es kurz zu sagen: kein einziger dieser Werte ist bisher bekannt :-(
Einzig für die Entladezeit des Kondensators von USB=On zu USB-Off am USB-IN der Kamera gibt es gewünschte Richtwerte, die m.E. bei etwa 0,1 Sek bis 0,2 Sek liegen sollten.
2) Darum habe ich diverse mögliche Konstellationen theoretisch durchgerechnet und miteinander verglichen.
Herausgekommen ist dabei folgendes:
Bitte teste alternativ erst mal einen Kondensator mit nur 4,7 MicroFarad (statt wie momentan 100 MicroFarad)!
Nach dann neuen USB-Testergebnissen von Dir können wir dann ja weitersehen und die nötige Kondensatorgröße ggfs. weiter optimieren.
Liebe Grüße
Werner_O