von Nasus » 16.06.2011, 14:38
Hi
Diese 'selfguiding' DSLR ist zwar eine schicke Idee - aber das einzig neue daran ist, das alles in einem einzigen Gehäuse unterzubrinden - das Prosma mit der Webcam dran ist nichts anderes, als ein Off-axis guider (man nimmt am Rand des Strahlengangs etwas Licht, füttert damit eine Webcam, der angeschlossene Rechner analysiert die darin bewegenden Sterne und sendet Korrekturbefehle an die Montierung - die auch ohne die Korrekturbefehle 'richtig' Nachführt, aber eben nicht perfekt.)
Es dient also nur dazu, eine parallaktische astronomische Montierung mit Korrektursignaen zu versorgen.
Bildfelddrehung:
Im PEntaxlink fällt eigentlich nur auf, dass sich die Erde nicht mit den Sternen mitdreht - d.h. korrigiert man die Sternbewegung, werden Gebäude und andres am Boden verzogen. Das ist immer so, egal wie man nachführt.
Wie man das 'trocken erklären könnte? Hm, fällt mir auch nicht wirklich was zu ein - ich werd aber gern ein paar Links zur Himmelsmechanik zurechtsuchen, die das erklären können.
Vorerst wäre Cartes du Ciel interessant - eine freeware, die den Sternenhimmel simuliert, auch im Schnelldurchlauf. Da 'sieht' man dann, wie sich der Kram da oben bewegt und was passiert, wenn:
1. Die kamera still steht (Sterne huschen einfach durchs Bildfeld) --> wären Strichspuraufnahmen
2. Die Kamera Azimutal folgt (Sterne drehen sich langsam) - also sich um irgendeine senkrechte Achse dreht --> Bildfeldrotation; man bekommt auch Strichspuren, aber die werden bei gleicher Zeit nicht so lange
3. Die Kamera Parallaktisch folgt - also sich auch um den Polarstern dreht wie die andren Sterne --> Sterne bleiben punktförmig.
Ohne dass man auf eine parallaktische Montierung setzt (was dann eben als Bastelvariante eine Barndoor wäre oder eine etwas schwerere EQ1 für 50€) oder auf einen Bildfeldderotator (gibts auch zu kaufen - oder eben der Sensor alleine wird gedreht, wie eben bei der Pentax K5) hat man entweder den Fall 1 (nur Stativ --> Strichspuren) oder den Fall 2 (Azimutale Montierung oder eben der Bildstabilisator --> je näher am Himmelspol, desto stärker drehn sich die Sterne im Bild)
Ahhh, doch, ich hab ein Beispiel:
Man möchte einen rotierenden Kreisel fotografieren - von oben mit langer Belichtungszeit.
Hält man die Kamera ruhig, verschmiert der (wie die Strichspuren)
Zieht man geradlinig mit gibts folgende Probleme (das wäre eine Azimutale Nachführung oder verschiebung vom Stabi):
zieh ich einfach Mittig über den Kreisel, ist der noch verschwommener(Polregion, Weitwinkel)
zieh ich eher am Rand mit Tele über den Kreisel, ist die Bewegung fast Linear, da die Radien relativ groß sind und die Abbildung ist fast scharf (schon recht nah am Äquator, Tele)
Zieh ich aber von der Zeite mit der richtigen Geschwindigkeit mit, wird die Aufnahme vom Kreisel knackscharf (das wäre eine Äquatornahe Aufnahme)
Hat man direkt über der Achse des Kreisels eine Achse, um die die Kamera rotiert, kann sie belieblig lange belichten (das wäre dann eine Parallaktische Montierung - deren Achse seigt direkt auf die Achse des Himmels, der auch nix andres ist als ein sehr großer Kreisel
Canon Powershot A590is // Pentax k100ds