von Thanatux » 02.08.2009, 18:45
Hi,
ich hab's in einem anderen Thread schon mal beschrieben: Gerade für Landschaftsaufnahmen, bei denen es nur um einen Ausgleich zwischen Himmel und Vordergrund geht ist HDR oft zuviel des Guten. Natürlicher sieht meistens sog. "Exposure-Blending" aus. Man nimmt dabei ebenfalls zwei (ggfs. auch mehr) Bilder auf - einmal für den Himmel belichtet, einmal für der Vordergrund und nimmt für das fertige Foto jeweils nur die korrekt belichteten Teile. Dafür gibt es diverse Plugins und Programme. Man kann das sogar von Hand machen. Einfach mal mit der Suchmaschine der Wahl nach "exposure blending tutorial" suchen.
Auch bei dieser Methode empfiehlt es sich natürlich, ein Stativ zu nutzen bzw. die Kamera wenigstens irgendwo stabil abzulegen. Man kann zwar mit diversen Tricks die einzelnen Bilder übereinanderlegen, aber wenn sich mal verschiedene Objekte gegeneinander verschoben haben, gibt das u.U. häßliche Ränder, die man nur sehr umständlich wieder korrigieren kann (wenn überhaupt).
Ach ja: Bei HDRs verstärkt man das Bildrauschen proportional zur Anzahl der verwendeten Bilder. Rauschen die Ausgangsbilder ohnehin sehr stark, müßte man entweder die einzelnen Belichtungsstufen mehrfach aufnehmen, um sie stacken zu können, oder man muß später mit einem Spezialprogramm oder Plugin das Rauschen rausfiltern, wobei man u.U. Details verliert und das Bild glattbügelt. Beim Exposure-Blending passiert das nicht. Auch bleiben die originalen Farben erhalten.
Man muß halt von Fall zu Fall entscheiden, ob HDR, Exposure-Blending, Filtereinsatz oder korrekte Ausleuchtung die besseren Ergebnisse liefert bzw. überhaupt praktikabel ist.
Schöne Grüße
Thanatux
P.S.: Gibt's für "Exposure-Blending" auch einen deutschen Begriff? Ich mein', das hat man doch auch schon früher zu analogzeiten gemacht, oder? Wie nannte man das da?
Canon PowerShot A590 IS - CHDK 0.9.8-869 (FW 101b)
SW: Linux, Gimp 2.6.6 + diverse Plugins, NoiseNinja 2 (wine)